Reviews
Pure Heavy
Info
Musikrichtung:
Hard/Heavy Rock
VÖ: 26.09.2014 (Napalm Records) Gesamtspielzeit: 42:18 Internet: http://www.audreyhornemusic.com https://www.facebook.com/AudreyHorneOfficial |
Das Alter ist manchmal keine ganz so schlechte Sache. Man wird ruhiger, vieles scheint nicht mehr ganz so wichtig und man lebt entspannter. Die Norweger Audrey Horne scheinen sich in genau einer solchen Phase zu befinden. Denn jegliche Schwermut ist endgültig aus ihrer Musik verschwunden. Man genießt das gemeinsame Rocken mit Kumpels und schreibt dementsprechende Songs. Das haben sie so in der Art auch auf dem Vorgänger Youngblood vorexerziert. Doch Pure Heavy schlägt noch mehr in diese Kerbe: gerade nach vorne gehender Hard Rock mit viel Lebensfreude.
Mancher mag sich beschweren, wo denn da die Tiefgründigkeit der frühen Tage bleibt. Aber das Quintett ist noch ein ganzes Stück davon entfernt eine simple bzw. stumpfsinnige Partykapelle zu sein. Denn Audrey Horne haben sich natürlich ihr Gespür für starke Hooks und feine Melodielinien behalten - egal ob diese vom abermals starken und äußerst charismatischen Gesang Toschies kommen oder ob die Herren an den Sechssaitigen ihren (bisweilen zweistimmigen) Gitarrenzauber entfalten. Da ist zeitweise ziemlich Magie drin.
Musikalisch agiert man recht zeitlos, auch wenn man deutlich die Wurzeln in den früheren Tagen - sprich, den 70ern und 80ern - heraus hört. Eine Art Hybrid aus dem besten dieser Zeit stellt gleich die zünftige Eröffnung „Wolf in my heart“ dar. So in etwa hätte wohl auch Ozzy Osbournes Solostoff geklungen, wäre er bereits 1975 aufgenommen worden. Auf der anderen Seite bekommt man eine derart tolle Thin-Lizzy-Hommage wie „Out of the city“ wohl nicht alle Tage zu hören. Überwiegend agiert die Band im groovigen Midtempo. Doch wagt man sich immer wieder auch in flottere Gefilde hinaus. „Holy Roller“ oder „High and dry sind hier die beste Wahl.
Pure Heavy (oder sollte die Platte nicht besser „Pure Classic Hard Rock with Style“ heißen...) ist mal wieder recht gelungener Stoff. Allerdings dürften es durchaus ein paar Hits mehr sein. Da hat die Band in den letzten Jahren zweifelsohne mehr hingelangt. Denn immer wieder schleichen sich ein paar generische Momente in den schwitzig-mitreißenden Stoff.
Mario Karl
Trackliste
1 | Wolf In My Heart | 3:57 |
2 | Holy Roller | 4:09 |
3 | Out Of The City | 3:32 |
4 | Volcano Girl | 3:32 |
5 | Tales From The Crypt | 3:19 |
6 | Diamond | 1:30 |
7 | Into The Wild | 3:39 |
8 | Gravity | 4:25 |
9 | High And Dry | 4:20 |
10 | Waiting For The Night | 4:05 |
11 | Boy Wonder | 5:50 |
Besetzung
Ice Dale (Gitarre)
Kjetil Greve (Schlagzeug)
Thomas Tofthagen (Gitarre)
Espen Lien (Bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |