Reviews
Spirits.... Live – Live at the Buckhead Theatre, Atlanta
Info
Musikrichtung:
Rock / Softrock / Pop
VÖ: 15.09.2014 (Eagle Vision / Universal) Internet: http://www.justinhayward.com http://www.moodybluestoday.com |
Wahrscheinlich beginnt jede Besprechung dieser DVD mit diesen Worten: Das billig wirkende und an Bilitis-Fotografien erinnernde, vor Kitsch triefende Cover hätte sich der alt verdiente Justin Hayward besser schenken sollen.
Sicherlich ist er mit seinen Solosachen ebenso wie mit den großen Hits der Moody Blues insbesondere für Balladen bekannt, aber doch eher stilvollen, denn total verkitschten.
Sei es drum. Bei der Tour zu seinem letzen Solo Album The Western Sky hat sich der inzwischen auch über sechzigjährige einiges getraut. Denn er ging mit einer auf zwei Gitarren und anderthalb Keyboards und wenige Handperkussionen reduzierten Band auf die Bühne.
Anderthalb Keyboards deshalb, weil der Löwenanteil mit manchmal etwas zu großer Euphorie von Alan Hewitt vorgetragen wird. Die optisch einen netten Kontrapunkt setzende Julie Ragins hingegen wirkt über weite Teile des Konzerts unterbeschäftigt und tut mir manchmal schon ein wenig leid. Sie steuert zwar zu vielen Songs die Backing Vocals bei und hat sichtlich Freude am Auftritt, doch steht sie halt bei vielen Songs nur wippend und lächelnd hinter Ihrem Keyboard.
Der Junge Gitarist Mike Dowes hingegen ist eine wirkliche Entdeckung. Zumeist bedient er die elektrische Gitarre und entlockt dieser nicht nur einfach originalgetreu die Klänge der Klassiker und auch der neuen Songs, sondern schafft es besonders bei den Klassikern seine Note mit einzubringen, ohne die großen alten Songs zu beschädigen. Im Gegenteil bereichert er diese um neue Nuancen.
Und der Altmeister Justin Hayward? Dieser liefert eine mehr als solide Performance ab. Sein Gitarrenspiel ist exzellent und ohne Beanstandung. Und seine Stimme ist auch bei fast 100%. Natürlich schafft auch er nicht mehr die ganz hochen Klänge von zum Beispiel “Nights in white Satin“, aber er schafft es immer noch den Song so zu interpretieren, dass dieser gefällt und unter die Haut geht. Das gilt auch für das wohl noch schwieriger zu singende “Forever Autumn“, welches musikalisch in dieser abgespeckten Version nicht ganz an das Original heranreicht, aber dank feinem Gitarrensolo und vor allem der Gesangsleistung auch in diesem Sound gefällt.
Auch die neueren Songs fügen sich gut in die Setlist ein, die Mischung aus Alt und Neu stimmt und es gibt zu keinem Zeitpunkt Brüche in der Show.
Manchmal fehlt mir allerdings ein wenig der Pep, mal eine schräge Note oder etwas Überraschendes, doch das ist nicht die Welt des Justin Hayward. Und somit bietet diese DVD eine gut gefilmte Show, die alle Fans überzeugen wird und vielleicht auch den einen oder anderen neuen generieren könnte.
Negativ aufgefallen ist mir die kurze Werbung für das neue Album die zwischen Hauptset und Zugaben hinein geschnitten wurde. Werbung für den Tonträger sollte die Show an sich sein und so etwas hat auf einer Kauf DVD nichts verloren.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
Tuesday Afternoon
It is up to you – loveley to see you
In yourr blue eyes
The western sky
Land of make belive
New Horizons
In the beginning
One day someday
The eastern sky
It´s cold outside of your heart
Your wildest dreams
Forever Autumn
Question
Nights in white satin
I know you are outhere somewhere
Captivated by you (outro)
Bonusmaterial:
One the road of love (ca. einstündige Dokumentation zur tour inkl. Bonusstücke
One the road of Love
Suitcase
Troubadour
Besetzung
Mike Dowes: Gitarren
Julie Ragins: Keyboards, Perkussion, Backing Vocals
Alan Hewitt: Keaboards, Backing Vocals
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |