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Musikrichtung:
Fusion/Jazz Rock
VÖ: 26.09.2014 (Mack Avenue) Gesamtspielzeit: 45:03 Internet: http://www.stanleyclarke.com/ https://www.facebook.com/stanleyclarkemusic http://www.mackavenue.com/ http://www.in-akustik.com/ |
Über den Bassisten Clarke gibt es sicher eine Menge zu berichten.
Daher in Kurzfassung ein kurzer Abriss des musikalischen Schaffens des am 30. Juni 1951 in Philadelphia geborenen Musikers.
Nach seiner Ausbildung landete er im Jahre 1971 in New York und wirkte in den Bands einiger bekannter Jazzmusiker, wie etwa bei Pharoah Sanders, Dexter Gordon oder Curtis Fuller. Schnell wechselte er zur Fusion-Schiene und trat der Band um den Pianisten und Keyboarder Chick Corea bei, also Return To Forever. Hier demonstrierte und entwickelte er seine ganz besondere und prägnante virtuose Art des Bassspiels, die sich durch ihre Slaptechnik auszeichnet.
Jede/r mag auf verschiedene Weise und zu verschiedenen Zeiten in Kontakt mit dem Musiker gekommen sein. Bei mir war es die Zeit der Siebziger, als ich mich mit Haut und Haaren dem seinerzeit pulsierenden Jazz Rock verschrieben hatte und eben durch die soeben genannte Formation. Auch sein zweites, gleichnamiges Soloalbum aus dem Jahre 1974 blieb nicht ungehört, zumal Teile daraus auch in Diskotheken und anderen Musiktempeln präsent waren. Nachfolgend wandte ich mich dann etwas ab, weil im Allgemeinen eine Kommerzialisierung im Jazz Rock zu beobachten war und im Besonderen auch bei Clarke.
So habe ich Zeit seines weiteren Plattenausstoßes auch nicht mehr zu ihm finden können, bis ich 2009 wieder auf ihn aufmerksam wurde durch die Platte Jazz In The Garden, die er im Trio zusammen mit der Pianistin Hiromi und dem Mitstreiter aus alten Tagen, dem Drummer Lenny White aufnahm, Stanley dabei am akustischen Bass.
Ja, und nun ist es wieder überwiegend elektrisch, auf dieser neuen Platte.
Die CD startet mit einer Demonstration seines Könnens, wie eigentlich auf jedem Titel Entsprechendes hierzu geboten wird, und über funkigem Rhythmus slapt der Bassist wie gewohnt, aber ohne wirklich etwas Neues zu bringen. Letztlich ist es aber ein Einstieg nach Maß mit ordentlichem Funk, unterstützt durch satte Bläsersätze
Nun, das sollte man auch nicht erwarten, sondern sich darauf konzentrieren, in welcher Qualität und in welchem Stil die Musik nun geboten wird.
Und da gibt es einen wilden Wechsel verschiedener Stile und Spielarten, als wolle Clarke seine musikalische Laufbahn noch einmal Revue passieren lassen wollen.
Und ein Remake eines alten Titels aus 1976 ist auch dabei, School Days, hier mit einem dynamisch und dominant aufspielenden Jimmy Herring an der Sologitarre. Doch die Vitalität der Originalaufnahme wird nicht erreicht.
Und all‘ das, was gespielt wird, ist erstklassig, sicher nicht außergewöhnlich bei der Riege der aufgefahrenen Prominenz. Doch schwankt die Musik zwischen enthusiastischem Einsatz und bisweilen leicht kalter Professionalität, so dass ich nicht durchgehend wirklich hohe Qualität in dieser Hinsicht attestieren möchte. Aber alles ist letztlich perfekt auf seine Weise und für alle Jene, die den Bassisten mit dieser Platte erstmalig kennen lernen sollten, wird eine bunte Spielwiese im Mix akustischer und elektrischer Sounds geboten. Nur – die Pionierzeiten sind vorbei, Clarke zählt zum Establishment, aber trägt letztlich mit dieser Platte doch noch ein wenig Frische vor.
Den Abschluss bildet eine romantische Weise, La Canción de Sofia, das der Protagonist für seine Ehefrau komponiert hat. Es handelt sich um eine Liveaufnahme aus Japan (2013) und ist ein Duett mit Chick Corea am Piano. So schließt sich der Kreis letztlich.
Trackliste
2 Last Train To Sanity (3:33)
3 Up (3:17)
4 Brazilian Love Affair (Dedicated To George Duke) (6:36)
5 Bass Folk Song #13: Mingus (0:57)
6 I Have Something To Tell You Tonight (6:24)
7 Trust (Dedicated To Nana) (3:38)
8 Bass Folk Song #7: Tradition (1:51)
9 Gotham City (3.43)
10 Bass Folk Song #14: Dance of the Giant Hummingbird / Bass Folk Song #15: Eleuthera Island (2:04)
11 School Days (5:31)
12 La Canción de Sofia (4:09)
Besetzung
Paul Jackson, Jr. (guitar)
Greg Philiganes (keyboard)
John Robinson (drums)
Gary Grant (trumpet)
Andy Martin (trombone)
Dan Higgins (tenor sax, baritone sax)
Jerry Hey (horn arrangements)
Ruslan Sirota (acoustic piano, Fender Rhodes, synthesizers)
Ronald Bruner, Jr. (drums)
Nick Mancini (marimba)
Natasha Agrama (vocal choir, background vocals)
Mariela Arredondo (vocal choir)
Harlem String Quartet (strings)
Kamasi Washington (saxophone)
Joe Walsh (guitar)
Stewart Copeland (drums)
Beka Gochiashvili (acoustic piano)
Phil Davis (synthesizers)
Michael Mitchell (drums)
Lenny Castro (percussion)
Patrice Quinn (background vocals)
Felipe Fraga (percussion)
Doug Webb (saxophone)
Gerry Brown (drums)
Jimmy Herring (guitar)
Chick Corea (acoustic piano)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |