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Reviews

Owen Temple

Stories they tell (Limited Collectors 2CD Edition)


Info

Musikrichtung: Songwriter / Americana

VÖ: 18.10.2013

(Blue Rose / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 76:41

Internet:

http://www.owentemple.com

Seit sie auf jeder zweiten CD zum Standard geworden sind, stellen Bonus-Tracks meist nicht viel mehr da, als wenig störendes Beiwerk, das man beim ersten Mal Hören zur Kenntnis nimmt un danach als irrelevant ignoriert.

Bei der Limited Collectors Edition von Stories they tell ist das eher anders rum. Ich bin relativ sicher, dass bei mir in der Zukunft der Auftritt von Owen Temple im Saxon Club, Austin, Texas, wesentlich häufiger unter dem Laser liegen wird, als das Album, das er begleiten soll.

Stories they tell ist ein Americana Album mit Höhen und Tiefen, inclusive einer Country-Strecke (Track 6 bis 8), für die man schon sehr Country-affin sein muss, um sie durchzustehen, ohne auf dem Schnulz auszurutschen.
Und es lohnt sich nur bedingt, sie durchzustehen, denn – mit Ausnahme des schönen akustischen „Six Nations Caledonia“, das an Mark Knopflers Notting Hillbillies erinnert – sind zu diesem Zeitpunkt alle Gründe, die eventuell für den Kauf dieses Albums sprechen könnten, schon Geschichte.

Das sind die drei Balladen, die vor der Country-Strecke stehen. Hier zeigt sich Owen Temple im Band-Kontext gefühlvoll und ohne Kitsch schmeichelnd. „Cracking the Code“ und vor allem das refrainstarke „Big Man“ sind echte Hits. Ob das – wie gesagt – Grund genug ist, die Stories they tell zu erwerben, erscheint mir eher fraglich.

Die Bonus-CD Live at the Saxon Pub, die mit 39:03 Minuten sogar über etwas mehr Spielzeit verfügt, als die eigentliche CD, hilft da massiv weiter. Der eher durchschnittliche Country/Americana-Rocker wandelt sich zum brillanten Erzähler und Songwriter. Und das ist wörtlich zu nehmen. Die ausführlichen, oft ironisch humorvollen Ansagen haben auf der CD zu recht eigene Indexnummern

Ob Temple in die sterbende Stadt „Desdemona“ entführt, von dem fragwürdigen Helden „Old Sam“ erzählt oder die halbseidene Karriere einer moralisch nicht ganz reinen Dame in „Memphis“ erzählt, man sitzt und hört ihm zu, wie einst dem Großvater unterm Weihnachtsbaum. Die stickig gefühlvolle Atmosphäre eines vollgepackten Clubs bereitet sich ganz langsam in den eigenen vier Wänden aus. Da braucht man kaum das Licht zu dimmen, oder (Hoch)prozentiges zu sich zu nehmen.

Empfehlung: 13 + 19 Punkte ergibt im Schnitt eine gute 16!



Norbert von Fransecky

Trackliste

1 Looking for Signs (3:15)
2 Make something (4:03)
3 Big Man (3:10)
4 Cities made of Gold (3:41)
5 Cracking the Code (3:35)
6 Man for all Seasons (3:39)
7 Be there soon (2:47)
8 Homegrown (3:24)
9 Johnson Grass (4:12)
10 Stories they tell (2:51)
11 Six Nations Caledonia (3:07)

Bonus-CD: Live at the Saxon Pub
1 Cornbread and Beans (3:01)
2 Intro to Medicine Man (0:43)
3 Medicine Man (3:27)
4 Intro to Desdemona (0:07)
5 Desdemona (3:14)
6 Intro to Old Sam (1:59)
7 Old Sam (4:49)
8 Intro to Memphis (0:18)
9 Memphis (3:24)
10 Intro to Fall in Love every Night (0:59)
11 Fall in Love every Night (3:21)
12 Intro to One Day closer to Rain (0:50)
13 One Day closer to Rain (3:11)
14 Intro to The dirty South (2:17)
15 The dirty South (2:48)
16 Intro to Mountain Home (1:14)
17 Mountain Home (3:22)

Besetzung

Owen Temple (Voc, Ac Git)
Gabriel Rhodes (Git, Orgel, Akkordeon, Mandoline)
Josh Flowers (B)
Rick Richards (Dr, Perc)
Tommy Spurlock (Dobro, Pedal Steel Git)
Colin Brooks (Back Voc)
Jamie Wilson (Back Voc)

Live at the Saxon Pub
Owen Temple (Voc, Ac Git)
Gabriel Rhodes (Ac Git)
Josh Flowers (B)
Rick Richards (Dr)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger