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David Friedman

Weaving Through Motion

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 12.09.2014 (Traumton Records / Indigo) Gesamtspielzeit: 57:59 Internet: http://www.david-friedman.de http://www.traumton.de

Sowohl Vibraphon als auch Marimba sind keine alltäglichen Instrumente im Jazz (oder gar in Rock und Pop), doch hin und wieder ist es bei Größen wie John Scofield, Wayne Shorter oder Bobby McFerrin zu hören. Die Chance, dass dann David Friedman der Spieler dieser Instrumente ist, ist recht hoch, denn es gibt nur wenige Könner, die auf seinem Niveau spielen können. Weaving Through Motion ist nun seine zweite Solo-CD (nach seinem Solodbüt Air Sculpture aus dem Jahr 1994). In den zwanzig Jahren dazwischen (und davor) war er natürlich nicht untätig (die Aufzählung seiner Auftritte und Aufnahmen mit o.g. Künstlern ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt), doch ganz Solo war er nicht unterwegs.

Für Weaving Through Motion hat sich der in Berlin lebende Amerikaner neben acht Eigenkompositionen auch vier Cover ausgesucht und diese auf eine ganz eigene Art und Weise interpretiert und so bestens in den Gesamtablauf mit den Eigenkompositionen und Improvisationen einfügt. Sicherlich muss sich der ein oder andere Hörer zunächst einmal in den Klangkosmos von Vibraphon und Marimba einhören, doch mach es einem David Friedman nicht allzu schwer, denn seine Klanggemälde besitzen einen sehr angenehmen, fast schon kontemplativen Sound in den man sich wunderbar hineinfallen lassen kann. Die Klangskulpturen, die geschickt mit Overdubs angereichert sind, besitzen feine Melodielinien, die immer wieder unterbrochen oder ausgeschmückt werden und von der enormen Musikalität David Friedmans zeugen. Klanglich wurden die Titel von Produzent Wolfgang Loos wunderbar eingefangen. Der obertonreiche Sound schwebt fein aus den Lautsprechern und füllt den Raum bis in die letzten Ecken. Ein absoluter Klanggenuss.

Weaving Through Motion ist ein Album, das wahrscheinlich nicht die Massen ansprechen wird. Doch wer sich die Zeit nimmt und die Musik David Friedmans auf sich wirken lässt, wird sich kaum noch von seiner Musik losreisen können. Man darf nur hoffen, dass es nicht wieder 20 Jahre dauert, bis eine weiter Solo-CD von ihm erscheint. Empfehlung!

Ingo Andruschkewitsch