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Reviews

Earth

Primitive And Deadly


Info

Musikrichtung: Postrock, Doom Metal

VÖ: 12.09.2014

(Southern Lord / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 47:11

Internet:

http://www.thronesanddominions.com
https://www.facebook.com/thronesanddominions

Immer wieder muss man Dylan Carlson bewundern. Nur mit leichten Variationen schafft er es die Alben seiner Band Earth stets anders als ihre jeweiligen Vorgänger klingen zu lassen. Bei Primitive and Deadly hat er den Sound nochmals verschlankt (Cellistin Lori Goldston gehört zum Beispiel nicht mehr zur Band) und geht gleichzeitig etwas andere Wege.

Das fällt einem bereits mit den ersten Tönen auf. Der Gitarrenverzerrer wurde wieder aktiviert. Der Hörer wird von doomig schweren Riffs umgarnt. Von soundtrackartigen Americana-Anklängen ist hier nichts zu spüren. Aber trotzdem blieb das Bildhafte der Musik von Earth erhalten. „Torn by the fox of the crescent moon“ ist so zwar schon fast instrumentaler Doom Metal, hat aber mehr mit der postrockigen Struktur der letzten Earth-Alben gemein.

Die nächste Überraschung folgt auf dem Fuße. Auf „There is a serpent coming“ gibt es erstmals Gesang zu hören. Dieser kommt von Mark Lanegan und man kann sich dem Eindruck nicht erwehren, als hätten beide Parteien - also Band und Sänger - eine andere Nummer im Hinterkopf, wodurch das ganze recht sperrig geriet. Viel besser funktioniert der Abschluss „Rooks across the gates“, bei dem die Chemie plötzlich stimmt. Der brummend schleppende Sound und die grantelnde Stimme ergeben eine interessante Symbiose.

Doch das wahre Highlight versteckt sich in der Mitte. Nochmals ein Stück mit Gesang. Dieses Mal mit Rabia Shaheen Qazi (Rose Windows). Hier ergänzt sich der schwere, bluesig angehauchte Klangteppich mit der beruhigenden Stimme der Sängerin. Die eingeflochtenen Melodielinien sind schon fast poppig-eingängig. Carlson und Adrienne Davies halten sich ziemlich im Hintergrund und schälen sich nur verhalten aus dem nebligen Song. Beruhigende Düsternis - so etwas funktioniert. Zumindest hier. Bliebe am Ende noch „Even hell has it heroes“. Dies ist so etwas wie der Rocktrack des Albums. Gerade die bluesig gespielte Sologitarre gibt es für Earth-Verhältnisse ziemlich kantig und losgelöst, während die restliche Band einen schweren Sound erzeugt.

Sind Earth am Ende doch mehr oder weniger eine „richtige“ Rockband? Zumindest aufgrund dieser beiden Tracks kann man die Frage durchaus stellen. Und das steht der Gruppe gar nicht so schlecht. Wem gerade Angels of darkness, demons of light 2 zu andächtig und langweilig war, der könnte hiermit seinen Spaß haben.



Mario Karl

Trackliste

1Torn By The Fox Of The Crescent Moon8:54
2There Is A Serpent Coming8:07
3From The Zodiacal Light11:29
4Even Hell Has Its Heroes9:43
5Rooks Across The Gates8:58

Besetzung

Dylan Carlson (Gitarre)
Adrienne Davies (Schlagzeug)
Bill Herzog (Bass)

Gäste:
Mark Lanegan (Gesang)
Rabia Shaheen Qazi (Gesang)
Brett Nelson (Gitarre)
Jodie Cox (Gitarre)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger