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Kill It Kid

You Owe Nothing

Info Musikrichtung: Blues/Alternative/Garage Rock VÖ: 29.08.2014 (Warner Music) Gesamtspielzeit: 40:17 Internet: http://www.killitkid.com https://www.facebook.com/killitkid

Das aus Bath, Großbritannien stammende Quartett Kill It Kid tut auf seinem dritten Album gar nicht erst so, als sei es ein Leisetreter. Bereits der Opener „Black It Out“ stampft wie ein wild gewordener Eber durchs Dickicht. Ein schwer wummernder Bass, knarzende Gitarrensound und adrenalingetränkter, rauchiger Gesang machen schwer einen auf dicke Hose und kehren den Blues auf äußerst knackige Art nach außen. Das geht erst mal plakativ auf die Zwölf.

Dass das Raue von Robert Johnson und die aufs Nötigste beschränkte Herangehensweise eine Jack White hier Pate gestanden haben sollen, glaubt man zuerst nicht so recht. Doch bereits mit dem folgenden „High Class“ hat die Band den Dreh aus bluesigen Versatzstücken und Power-Groove raus. Das hat Charme, das reißt mit. Doch manchmal gehen die Gäule mit der Band durch und die donnernde Herangehensweise wird etwas zum Selbstzweck. Ein wildes Riff oder die eine oder andere heulende Gesangslinie mehr drauf gepackt und fertig ist der Lack…

Dann ist man auch froh, wenn Frontmann Chris Turpin für Sängerin Stephanie Jean Platz macht, der man ihren meist etwas zurückhaltenderen Vortrag von der ersten bis zur letzten Sekunde abnimmt. Beim Duett „Tired of the way you want to live“ wird das besonders deutlich. Erst recht, wenn das Album mit der folkig-zarten Akustikballade „Law of love“ endet. Generell sind die ruhigeren, auf feinen Melodien aufgebauten Songs die stärkere Seite der Band. „Caroline“, „Hurts to be loved by you“ und „Tried used loved abused“ überzeugen von hinten bis vorne.

Was bleibt sonst? Eine über weite Strecken unterhaltsame Platte im Spannungsfeld zwischen modernden, amerikanisch klingendem Blues-Rock und Indie-Sound der Marke Black Keys, eingespielt von einer Band, die sich bei ihrem dritten Anlauf besonders feurig gibt. Hat auf jeden Fall was.

Mario Karl