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Logical Harmonies
Info
Musikrichtung:
Modern Classic / Avantgarde
VÖ: 15.11.2013 (Another Timbre) Gesamtspielzeit: 47:03 Internet: http://richardglover.wordpress.com |
Der 33 jährige Brite Roger Glover ist ein studierter Komponist, seine Instrumente sind Piano und elektronische Klangerzeugungsmittel. Das bereits 2013 erschienenes Werk Logical Harmonies ist eine Ansammlung von 7 seiner Kompositionen, eingespielt von den unterschiedlichsten Musikern.
So wurde das zweigeteilte und am Anfang und Ende stehende Titelstück von Pianisten Philip Thomas eingespielt. Die wenigen benutzten Töne perlen in diesem melancholischen Stück über den Hörer und wissen eine schwebende Atmosphäre zu erzeugen.
Ähnlich funktioniert auch das von Bob Gilmore auf dem Keyboard eingespielte “Contracting Triads in Temperaments from 12 – 24“. Das wie ein Banjo klingende Keyboard schlägt immer nur wenige Klänge an, die schwingen und aus der spärlichen Melodie ein zerbrechliches aber doch kompakt wirkendes Kleinod machen.
Anders hingegen das mit Klarinette (Mark Bradly), Violine (Mira Benjamin) und Cello (Andrea Stewart) eingespielte “Beatings in a linear process“. Hier hört man die Instrumente nur in wenigen Momenten heraus, die erzeugten Klänge sind so übereinander gelegt, dass man eher ein helles, elektronisch erzeugtes Dronestück zu hören bekommt. Eine mächtige Soundlandschaft.
“Cello with clarinet and piano“, eingespielt von Seth Wood (Cello), Phillip Thomas (Piano) und Jonathan Sage (Klarinette) nähert sich dann hingegen der Musique Concrete. Die Instrumente werden ebenfalls mit wenigen Klängen angespielt - zumeist das Piano -, auf welchem sich dann Klarinette und Cello mit lang gezogenen Klängen arbeiten. Ein Stück wie es wohl dem späten Mark Hollies gefallen hätte - viele stille Momente in denen man die Luft rauschen hört, sich plötzlich die Klänge abbilden und wieder verschwinden.
Dunkel wird es dann auf dem mit dem Streichbogen bearbeiteten Double Bass, bedient von Dominic Lash auf “Imperfect Harmony“. Ironischerweise würde ich dieses Stück als das fast melodiöste und somit auch harmonischste bezeichnen. Dunkel walzen sich die wieder lang gezogenen Klänge aus, man hört die Finger über die Seiten rutschen und ein dunkle, aber irgendwie auch friedliche Stimmung entsteht.
“Gradual Music“ wurde von dem aus Trompete, Horn, Trombone, Piano, Viola, Violine und Cello bestehenden Esemble musikFabrik eingespielt. Dementsprechend voller wird hier der Klang, doch die Herangehensweise bleibt ähnlich. Nur wird der Ton, der hier angespielt wird, über Minuten variiert. Das heißt, dass die verschiedenen Instrumente um sich kreisen und sich das führende immer ändert. Ein höchst beklemmendes und doch auch hier wieder irgendwie harmonisches Klangbild, wenn auch der Sound mitunter fast zu Sirenenklängen anschwillt.
Ein sehr strukturiertes Werk und nichts für Poppuristen. Man kann es moderne Kammermusik nennen. Ein bei aller Düsternis entspanntes Werk, welches mit Sicherheit gutes, wenn wahrscheinlich auch absonderliches Kopfkino herstellen kann.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Logical Harmonies 2 (Phillip Thomas: Piano) | 3:50 |
2 | Beatings in a linear Process (Ensemble Portmanto) | 6:02 |
3 | Contracting Triads in Temperaments from 12 – 24 (Bob Gilmore: Keyboard) | 5:17 |
4 | Cello with Clarinet and Piano (Seth Woods, Jonathan Sage & Phillip Thomas) | 6:50 |
5 | Imperfect Harmony (Dominic Lash: Double Bass) | 10:38 |
6 | Gradual Music (musikFabrik Marco Blaawau, Christine Chapman, Buce Collings, Ulrich Löffler, Axel Porath, Hannah Weirich, Dirk Witheger) | 9:00 |
7 | Logical Harmonies 1 (Phillip Thomas: Piano) | 5:26 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |