Reviews
Yaruto
Info
Musikrichtung:
Electronica
VÖ: 15.08.2014 (Anitime / Word and Sound) Gesamtspielzeit: 64:01 Internet: http://www.kalipo-music.blogspot.com/ https://soundcloud.com/kalipo https://audiolith.net/kalipo |
Jakob Hagelsperger, nach Berlin gewanderter Bayer, steckt hinter dem Ein-Mann-Projekt Kalipo, unter dessen Logo er zunächst einige Remixarbeiten abgeliefert hat und nun mit seinem Debütalbum Yaruto daher kommt.
Nicht nur Namensgebung, Cover und Titel des Albums lassen dabei schnell an ein japanisches Elektroprojekt denken, auch die ersten Klänge und Gesänge zeigen schnell asiatische Einflüsse auf. Kalipo arbeitet nicht nur mit moderner Laptopelektronik, sondern setzt auch einige alte analoge Synthies ein, was dem Gesamtklangbild sehr gut tut und eine gewisse Wärme verleiht.
Das Album hebt sich insgesamt sehr angenehm von den vielen doch eher sterilen Elektroveröffentlichungen ab. Kalipo beziehen sich stark auf die Ursprünge elektronischer Musik, hierbei vor allem an Jean Michel Jarre, Ryucici Sakamoto und natürlich der Berline Schule. Diese bettet man in sehr moderne Sounds, exakte Beats und mitunter wirklich überraschende Effekte. Auch wendet man durchaus die Elektronik der Alternativeszene an. So fühlt man sich nicht selten an die elektronischen Seiten Radioheads, aber auch vor allem Björk, Archive und anderen erinnert.
Yaruto baut mit seinen dunklen elektronischen Atmosphären, den treibenden, jedoch nie erdrückenden Beats und Klicks, verloren klingenden elektronisch verzerrten Vokaleinlagen ein stimmiges Gesamtbild auf, welches den Hörer vom ersten Ton an in sich hineinzieht und mitnimmt auf eine elektronische Reise durch dunkle, melancholische, aber auch fröhlichere, lichte Momente. Ich versuche immer die Floskeln der den Promo-CDs beiliegenden Beschreibungen zu vermeiden, doch in diesem Falle passt die Kernaussage: Yaruto entfaltet sich zu einem schönen Kopfkino am Sonntagnachmittag auf der Couch ebenso gut wie nachts im Club auf der Tanzfläche.
Ein wirklich überaus gelungenes Elektroalbum, dass sich wohltuend von der Masse abhebt, ohne aufdringlich zu sein.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Embryo | 4:18 |
2 | Lux | 4:44 |
3 | Come | 5:16 |
4 | Yaruto | 5:21 |
5 | Get rich | 10:45 |
6 | Take care of your paradise | 4:49 |
7 | Listen to you | 7:46 |
8 | Ganja | 6:30 |
9 | Wilt | 7:59 |
10 | Cloud Dancing II | 6:33 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |