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Reviews

Metalycèe

Expat Blues


Info

Musikrichtung: Electronica / Crossover / Elektronische Avantgarde / Dark Electronic

VÖ: 15.07.2014

(Interstellar Records / Mosz Records via Kudos)

Gesamtspielzeit: 44:06

Internet:

metalycee.bandcamp.com
http://www.facebook.com/pages/Metalycée/64323051759

Die Österreicher Metalycèe bestehen seit 2002 und haben seit Beginn ihrer Karriere mit Ihrer etwas anderen Herangehensweise an Musik überrascht. Deshalb überrascht es wenig, dass ihr quasi Comeback-Album (längere Pause und zwei Bandmitglieder verließen die Gruppe) auch nicht zur Popmusik geriet, sondern eher noch ein Stück weit mehr in dunkle und sehr facettenreiche elektronische Gefilde eindringt.

Die Band greift sicherlich Elemente von Wave, Dark Wave, Hip bzw. Trip Hop, Rock und Jazz sowie Klassik auf, verarbeitet diese aber zu einem sehr kompakten, dunklen elektronischen Soundtrack. Mitunter brachial pumpende Bässe, auch durchaus fies in den Ohren klingelnde elektronische Geräusche, aber auch Umweltgeräusch-Samples verdichten den Sound.
Grundlage sind dunkle Soundscapes, erzeugt auf dem Synthie, mit dem Computer oder gar einem wohl eher unbekannten Gerät namens Trautorium. Dieses Gerät, entwickelt in den 30er Jahren von Friedrich Trautwein, erzeugt elektronische und unwirkliche Klangwelten über Schieber und Widerstände. Eine gewisse Berühmtheit erreichte das Gerät durch seinen Einsatz beim Soundtrack für Hitchkocks die Vögel. Das Instrument hat auch großen Anteil an der unwirklichen, bedrohlichen Ausstrahlung dieser Scheibe.

Die einzelnen Tracks durchzugehen macht wenig Sinn, da sich das Album für mich, obwohl nicht unterbrechungsfrei, nur als Einheit darstellen lässt. Die Geräuschwelt kommt sehr klar herüber und verdichtet sich unter den Beats zu sehr kompakten Klanggemälden. Die darüber gesprochenen Texte, mal von männlichen, mal von weiblichen Stimmen, geben dem Ganzen noch eine Hörspielatmosphäre.

Nur wenige Klang- und Soundtüftler bekommen so geschlossene avantgardistische Werke zu Stande, welche dann auch noch komplett hörbar sind. Vergleichbar fallen mir hier nur Ulver, Liars und vielleicht noch Test Dept. ein.

Ein starkes Album für Freunde andersartiger Klänge, aber auch durchaus für Goth-, Dark Wave-, Industrial- oder Neo Folk-Freunde.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Northwest to Southeast7:34
2Before You Were My Torturer6:30
3Expat Blues4:26
4Everything7:54
5Lest We Forget7:02
6Ballad of the Half Arphan6:21
7The Right Track4:19

Besetzung

Nik Hummer: Synth, Trautonium
Bernhard Breuer: Drums, Electronics
Melita Jurisic: Voc
Matija Schellander: Electronics, Bass
Armin Steiner: Synth
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger