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Harry “Sweets“ Edison

The Inventive Mr. Edison + Jawbreakers

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 25.07.2014 (American Jazz Classics / Inakustik) Gesamtspielzeit: 78:49 Internet: https://www.facebook.com/pages/Harry-Sweets-Edison/203954666443428?nr http://www.in-akustik.com/

Der Trompeter Edison lebte vom 10.Oktober 1915 bis zum 27.Juli 1999.
Geboren in Ohio, war eine seiner nächsten Stationen New York, wo er in der Band von Count Basie spielte, und in den Fünfzigern ließ er sich an der Westküste nieder.

Zunächst als Studiomusiker aktiv, bereicherte er unter anderem Produktionen von Billie Holiday, Ella Fitzgerald und Frank Sinatra. 1956 erschien seine erste Soloplatte, Sweets. Wie viele Jazzer, so hatte auch er einen Spitznamen, seiner war “Sweets“, und erhalten hatte er ihn einst von Lester Young.

Auf dieser CD sind zwei Originalplatten zusammengefasst worden, The Inventive Mr. Edison, aufgenommen am 1.Juli 1953 in Los Angeles (#1-7), The Haig Club, und Jawbreakers, entstanden am 18.April 1962 in New York (#8-15)
Die ersten Aufnahmen sind mit dieser Kollektion erstmalig auf CD erhältlich und für einige Jazzfreunde vielleicht auch erstmalig bekannt. Sie wurden live eingespielt und stellen eigentlich die ersten Aufnahmen mit dem Trompeter als Leader dar, doch erst sieben Jahre später ist diese Platte veröffentlicht worden.

Hier finden wir ungezwungen und frisch wirkenden Swing mit dem Feeling einer Jamsession, und Edison verkörpert noch den Stil der Swing Ära, jedoch bereits im Einfluss des Be Bop agierend. Mit flüssigem Spiel bestimmt er weitestgehend die Marschroute dieser Aufnahmen, alle Begleiter sorgen dafür, dass Musik voller Freude und Leidenschaft die Herzen der Jazzfreunde wärmt. Eine sehr gute Entscheidung war es, diese Aufnahmen noch einmal zugänglich zu machen.

Die weiteren Aufnahmen, von Jawbreaker, verkörpern nun eine andere Zeit, eine andere Stilrichtung, Hard Bop, Cool und Soul Jazz waren etabliert oder entwickelten sich, und Edison fand sich nun hier wieder. So entstanden elegante Stücke mit teils bluesigem Anstrich, sehr gut nachzuvollziehen bei Oo-Ee! oder Close Your Eyes, beim letzteren mit einem kraftvollem Solo des Tenorsaxofonisten Eddie “Lockjaw“ Davis.

Doch auch der Geist des Be Bops, wie ihn einst Charlie Parker im Zusammenspiel mit Miles Davis und Dizzy Gillespie zelebrierte, ‘wütet‘ noch laut und deutlich mit Broadway, und es groovt auch hin und wieder, und mit Moolah gibt es dann auch endlich eine feine Ballade, gespielt mit gestopfter Trompete. Mit virtuosen Trillern auf diesem Instrument brilliert Edison dann auf einer weiteren Ballade, I've Got a Crush on You.

Ja, das ist hochwertiger Jazz aus verschiedenen Epochen der Jazzgeschichte, zwei wertvolle Beispiele für den hohen Stellenwert des Trompeters als Musiker, aber auch die Leistung des noch im alten Kansas City-Stil verhafteten Eddie “Lockjaw“ Davis, sich ausdrückend durch oft dezent röhrenden Ton, sollte man würdigen!

Wolfgang Giese