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Reviews

Beartooth

Disgusting


Info

Musikrichtung: Hardcore/Punk, Modern Rock

VÖ: 06.06.2014

(Red Bull Records / PIAS)

Gesamtspielzeit: 42:25

Internet:

http://www.beartoothband.com
https://www.facebook.com/BEARTOOTHband?fref=ts

Beartooth ist Caleb Shomo, Caleb Shomo ist Beartooth. Der ehemalige Attack Attack!-Mann ist der Kopf und auch der ausführende Mensch hinter dieser vermeintlichen Band. Instrumente, Texte, Gesang - für alles was man auf dem Debütalbum Disgusting findet ist er selbst verantwortlich.

Dementsprechend selbstreflexiv ist die Platte auch geworden. Hört man sich diese an, muss man denken, Shomo wäre ein äußerst bemitleidenswertes Bürschchen. Zwischen Depression und absoluter Verzweiflung bewegen sich die Texte von Beartooth. Bei der abschließenden Nummer „Sick and Disgusting“ kann man den Mann sogar bei einem emotionalen Absturz begleiten.

Diese Emotionalität hat Shomo allerdings in Songs mit jeder Menge Power verwandelt, durch die er sich ziemlich leidenschaftlich brüllt und singt. Der Mann peitscht sich mit seiner Musik selbst auf und tritt damit mit unbedingtem Willen die Flucht nach vorne an. Was würde sich dafür besser eigenen als ein brachialer Hardcore-Bastard? Genau das sind Beartooth auch - und zwar von der modernen Art und Weise. Immer wieder erreicht man die Intensität von Gruppen wie Hatebreed oder Terror. Beartooth aber schrecken nicht davor zurück auch andere Einflüsse gelten zu lassen. Disgusting steht nämlich genauso mit einem Bein in modernen Rockgefilden, in denen man die Schnittstelle zum Pop nicht scheut. „Hardcore meets Fall Out Boy“ sozusagen.

Dadurch entpuppt sich ein Song wie „In between“ mit seinem leichtgängigen, Hitparaden-verdächtigem Refrain als regelrechter Türöffner in Mainstream-Gefilde. Doch die wahre Stärke von Beartooth liegt in harten Brechern. Gleich das Eröffnungstriple aus „The Lines“, „Beathen in Lips“ und „Body Bag“ ist ein Rausch aus mitreißender Härte mit derben Grooves und effektvollen Hooks. Danach wird es etwas generisch und die sattsam bekannte Songwriting-Formel verliert etwas ihren Reiz. Dafür lassen in der zweiten Hälfte die gefälligen Rocksongs wie „One More“ und „Keep your American Dream“ (zumindest stilistisch) aufhorchen. Die Stärke des Albumbeginns erreicht man leider nicht mehr.

Unglücklicherweise ist das Album im Ganzen ziemlich glatt produziert und flutscht trotz seiner Härte sehr leicht und ohne Widerstand durch die Gehörgänge - was ja ziemlich dem Zeitgeist entspricht. Für Freunde des modernen Sounds sind Beartooth aber allemal ein kleiner Geheimtipp. Denn hier ist zweifelsohne ein talentierter Bursche am Werk!



Mario Karl

Trackliste

1The Lines3:47
2Beaten In Lips3:32
3Body Bag3:49
4In Between3:33
5Relapsing3:55
6Ignorance Is Bliss3:16
7I Have a Problem4:00
8One More3:37
9Me In My Own Head3:26
10Keep Your American Dream3:30
11Dead2:15
12Sick and Disgusting3:45

Besetzung

Caleb Shomo (Gesang und Instrumente)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger