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Megadeth

The System Has Failed

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 13.09.2004 (Sanctuary) Gesamtspielzeit: 48:24 Internet: http://www.megadeth.com

Nach Genuss des letzten Megadeth-Outputs The World Needs A Hero habe ich mir eigentlich beim Barte meiner Großmutter geschworen, die Finger von musikalischen Erzeugnissen der Amis zu lassen. Die Zeit heilt jedoch bekanntlich alle Wunden und so nach einigen vielversprechenden Vorberichten konnte ich doch nicht wiederstehen meine Hifi-Anlage mit dem neuesten Megadeth-Werk zu füttern.

Gleich der erste, recht hektische Track "Blackmail The Universe" dämpfte wieder einmal meine Stimmung und lies das schlimmste befürchten, doch das folgende, ultramelodiöse "Die Dead Enough" konnte glücklicherweise die dunklen Wolken, die der Opener hinterlassen hatte, wieder fast restlos vertreiben. Ebenjener Song hätte sich auch gut auf der "Cryptic Writings" bzw. der "Youthanasia"-Scheibe gemacht, was man auch für die weiteren Highlights dieses Albums in Form von "The Scorpion", "Back In The Day" und "Of Mice And Men" so stehen lassen könnte.

Der Rest des Materials orientiert sich eher an den Speed-Metal-lastigen Anfangstagen der Band und Freunde von kompliziertem Gitarrengriffbrettgewichse werden bei diesen Titeln voll auf ihre Kosten kommen, da Ex-Megadeth-Gitarrero Chris Poland für dieses Werk reanimiert wurde und sich mit Chefkoch Mustaine einige furiose Duelle an den sechs Saiten liefert. Ansonsten ist The System Has Failed ausschliesslich auf dem Mist des rotblonden Frontmannes gewachsen, der bis auf die bereits erwähnte Ausnahme seine ehemalige Mitstreiter vollständig ignorierte und grösstenteils auf relativ unbekannte Studiomusiker zurückgriff.

Dennoch klingt der neue Megadeth-Longplayer glücklicherweise nicht nach einem Alleingang, sondern stellt eindeutig eine geschlossene Steigerung zu den letzten beiden Alben dar, auch wenn The System Has Failed an diverse Bandklassiker definitiv nicht herankommt. Das diese hohe Hürde schon jetzt übersprungen wird hat aber auch niemand ernsthaft erwartet, doch mehr als eine Handvoll guter Songs und die Aussicht auf kommende Klassiker dürften jeden Anhänger der Truppe zufriedenstellen. Fest steht auf jeden Fall jetzt schon: Dave Mustaine ähhhh Megadeth is back!

Manuel Liebler