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Temtris

Shallow Grave

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 30.05.2014 (Battlegod Productions / H'Art) Gesamtspielzeit: 44:25 Internet: http://www.temtris.com https://www.facebook.com/pages/Temtris/78684275977

Temtris kommen aus Australien und haben etwas, das es im Metalbereich leider viel zu selten gibt: eine Sängerin mit einer richtig kraftvollen, kernigen Stimme. Alleine dafür schon mal beide Damen nach oben. Beim Rest bin ich mir noch nicht so richtig schlüssig. Temtris spielen recht traditionellen Metal, der allerdings ein ganzes Stück moderner, als von der Retro-Front propagiert, vorgetragen wird. Stilistisch wird man dabei immer etwas an eine Band wie Iced Earth erinnert. Aber das nur am Rande. Dass Shallow Grave bereits die dritte Platte der Band ist, hört man nicht unbedingt. Denn richtig ausgegoren ist die Musik darauf noch nicht, auch wenn kiloweise gute Ansätze da sind. Nur klingen die Songs vielfach etwas bieder und gewöhnlich, selbst wenn man hörbar die Abwechslung sucht.

Viele Songs wissen trotzdem ganz gut zu gefallen. Gerade wenn Sängerin Genevieve Rodda ein Pfund Theatralik auspackt oder in einen hymnischen Refrain einschwenkt, hat das was. Die Frau hat jede Menge Potential in ihrer Stimme, schöpft es aber leider (noch) nicht richtig aus. Vielfach wird sie daran auch von den Growls von Gitarrist Llew Smith gehindert, die in der Regal genauso überflüssig und nervig, wie die „Yos“, „Yeahs“ und „Ahas“ von pseudocoolen Rappern in Popsongs sind.

Wer sich von diesen Worten jetzt nicht abschrecken lässt, dem seien als Hörproben der Stampfer „Slave to the System“, das düster und okkult klingende „Shallow Grave“ oder das mit einem großen Refrain angereicherte „Silent Tears“ genannt. Was am Ende bleibt, ist ein leider nur nettes, statt gutes Album.

Mario Karl