Reviews
Savin' the Honky Tonk
Info
Musikrichtung:
Country / Pure Country
VÖ: 12.10.2004 (UMIS / AGR) Gesamtspielzeit: 42:09 Internet: http://www.agr-music.com |
Seit er sich 1990 mit seinem starken Majorlabel-Debütalbum Too cold at home sofort in die Herzen der Country Fans gesungen hat, verwöhnt uns Mark Chesnutt in regelmäßigen Abständen immer wieder mit neuen Studioproduktionen, die nicht selten mit Gold oder auch Platin ausgezeichnet wurden. Mittlerweile hat er es mit der neuen Veröffentlichung Savin' the Honky Tonk dabei schon auf Album Nummer elf gebracht (eine Greatest-Hits Kollektion mit eingerechnet) und diesmal hat er mit AGR-Television Records sogar einen Partner an seiner Seite, der ihm eine starke Plattform in Deutschland bietet.
Im Einzelnen:
Mark Chesnutt zählt seit je her ohne Zweifel zu den erfolgreichsten und beliebtesten Künstlern der traditionellen Country Musik. Aus vollster Überzeugung vertritt er die Real Country Musik - was 1990 mit seinem Debüt begann, das zog sich wie ein roter Faden bis in die neueste Produktion hinein - zeitgemäß und frisch klingende Country/New Country Musik, die dabei immer eine starke Verwurzelung zum traditionellen Country spürbar werden lässt. Der Sänger aus Beaumont/Texas ließ sich dabei nie von kommerziellen Zwängen beirren und machte einen bewussten Bogen um den modernen, oftmals poppigen Mainstream-Sound. Nicht zuletzt durch diese Konsequenz kommt Mark wohl so authentisch rüber wie kaum ein anderer Künstler in der Country Szene. Bei ihm weiß man einfach woran man ist, der Mann steht für puren Country Genuss und dass seine Musik dabei aus vollem Herzen kommt, das ist bei jedem seiner Songs zu spüren.
Auch sein neuestes Album macht da keine Ausnahme, was einem da präsentiert wird ist purer Country und Honky Tonk Sound in aller feinster Qualität. Von Anfang bis Ende zündet das Album ein Feuerwerk traditioneller Country Musik, die einfach zeitlos schön und dabei alles andere als angestaubt klingt.
Der Opener "Somebody save the Honky Tonks" etwa sprudelt einem so richtig herzerfrischend locker und schwungvoll entgegen, dieser astreine Honky Tonker ist vollgepackt mit wunderbaren Steel Guitar Klängen, typisch klimperndem Honky Tonk Piano und feinen Fiddleparts. Und wer könnte dem Ganzen noch besser die Krone aufsetzten als Mark Chesnutt, denn seine unverwechselbar intensive, eingängige Gesangsstimme steckt voller Ausdrucksstärke und passt zu dieser Musik wie die Faust aufs Auge. Auch der Titel "Don't ruin for the rest of us" sollte bei der Gelegenheit nicht unerwähnt bleiben, denn man kann ihn ebenfalls in die gleiche Kategorie einordnen und er versetzt den Zuhörer förmlich in die stimmungsvolle Atmosphäre eines urigen Honky Tonks.
Der vom aufstrebenden texanischen Sänger und Songwriter Kevin Fowler verfasste Titel "The Lord loves the drinkin' man", der auch auf Kevins aktuellem Album zu hören ist, klingt in der Version von Mark Chesnutt, als wäre ihm der Titel geradezu auf den Leib geschrieben. Wiederum waschechter und spielfreudiger Honky Tonk mit allem was dazu gehört, der sofort für ausgelassene Stimmung sorgt und zum Mitsingen animiert, ein richtiger Partysong. Genauso verhält es sich auch mit Fowlers Titel "Beer Bait and Ammo", den Mark in seiner unverwechselbaren Art und Weise zu einem richtigen Sahnestück werden lässt.
Auch die leiseren Töne gibt es auf dem Album zu hören. Eine herrliche Pure Country Ballade präsentiert Mark Chesnutt z.B. mit einer Coverversion von "Would these arms be in your way" bei der er gesangliche Unterstützung von Lee Ann Womack erhält. Wunderbar gefühlvoll geht dieser Titel so richtig tief unter die Haut, nicht zuletzt wegen der sehr schön harmonierenden Gesangsstimmen der Beiden.
"A hard secret to keep" schlägt ebenfalls ruhige Töne an und kann wohl zu den echten Highlights des Albums gezählt werden. Ein erstklassiger Song, dessen Reiz in seinem übersichtlichen, etwas gedämpften Arrangement liegt. Besonders die geheimnisvoll anmutenden Fiddlepassagen und die herrlich erdigen Dobroklänge verleihen dem Song das gewisse Etwas und auch Mark trägt mit seinem emotionsgeladenem Gesang seinen Teil zu einem rundum hervorragend gelungenen Song bei.
Die traurige, steinerweichende Ballade "Since you ain't home" präsentiert exzellente, traditionelle Hard Core Country Music wie sie etwa auch ein Urgestein wie George Jones wohl nicht besser hätte interpretieren können.
Es finden sich auf dem Album keinerlei Lückenfüller, es ist proppenvoll mit erstklassigen Pure Country Songs, die aus der Feder von so bekannten Namen wie Jimmy Ritchey, Dean Miller, Sam Tate, Annie Tate, Neal Coty, Ken Mellons oder Shawn Camp stammen, um nur mal ein paar Namen in die Runde zu werfen. Eigentlich hätte es jeder Song verdient einzeln erwähnt zu werden, aber das würde hier wohl viel zu weit ausschweifen.
Neben dem erstklassigen Songmaterial braucht man sich auch um die musikalische Qualität des Albums wahrlich keine Sorgen zu machen, denn hier ist an Studiomusikern alles am Werk, was in Nashville Rang und Namen hat.
Fazit:
Mit Savin' the Honky Tonk ist Mark Chesnutt mit Sicherheit eines seiner besten Alben überhaupt geglückt. Erfrischend lockere, pure Country Musik ohne unnötigen Schnickschnack. Was man hier auf die Ohren bekommt ist ehrliche, bodenständige und unverfälschte Pure Country Musik auf höchstem Niveau, die zu keiner Zeit kitschig oder gar altmodisch klingt. Mark Chesnutt präsentiert sich dabei in gewohnt starker Form, man könnte dem Sänger wohl stundenlang zuhören ohne dass es einem dabei langweilig wird, so intensiv und glaubhaft interpretiert er seine Musik.
Wer traditionell verwurzelte Country Musik zu schätzen weiß, der kommt an diesem herausragenden Album mit Sicherheit nicht vorbei.
GeraldH
Trackliste
1 | Somebody save the Honky Tonks | 3:18 |
2 | I'm a saint | 2:59 |
3 | The Lord loves the drinkin' man | 4:02 |
4 | Would these arms be in your way | 3:10 |
5 | You can't do me this way | 3:10 |
6 | A hard secret to keep | 3:22 |
7 | What are we doing in love | 2:51 |
8 | Don't ruin it for the rest of us | 3:55 |
9 | Mama's house | 3:04 |
10 | Since you ain't home | 3:55 |
11 | Think like a woman | 3:10 |
12 | Then we can all go home | 3:18 |
13 | Beer bait and ammo | 4:15 |
14 | My best drinkin' | 4:01 |
15 | Honky Tonk heroes | 1:36 |
Besetzung
B. James Lowry - Acoustic Guitar
John Jarvis - Piano
Larry Franklin - Fiddle
Edward Bayers - Drums
Glenn Worf - Bass
Paul Franklin - Steel Guitar, Dobro
Jimmy Ritchey - Tic Tac, Acoustic Guitar, Electric Guitar
Wes Hightower & John Wesley Ryles - Background Vocals
Lee Ann Womack - Background Vocals on "Would these arms be in your way"
Produzent: Jimmy Ritchey
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |