Reviews
Riset Bak Speilet
Info
Musikrichtung:
Folk/Psychedelic/Progressive Rock
VÖ: 16.05.2014 (Svart Records / Cargo) Gesamtspielzeit: 70:51 Internet: http://www.facebook.com/pages/Tusm%C3%B8rke/100833236668197 http://www.soundcloud.com/tusmorke |
Stellt euch mal folgendes vor: Jethro Tull haben vor kurzem einen VHS-Kurs in Norwegisch absolviert, verlaufen sich aber bei einer Wanderung in den nordischen Wäldern und stehen plötzlich mitten in Finnland, wo sie von Hexvessel aufgegabelt werden. Die Alten überzeugen die Jungen davon, Okkultismus künftig Okkultismus sein zu lassen. Viel mehr, sollte man sich auf altmodischen Folkrock besinnen, wie man es selbst immer wieder tat. Fortan streift man zusammen durch die Lande, musiziert und konsumiert den einen oder anderen magischen Pilz. Was dabei herauskommt, ist die Band Tusmørke.
Liest sich ziemlich blumig? Aber das ist genau das, was man bekommt, legt man das zweite Album der verschrobenen Waldschrate (was natürlich absolut positiv gemeint ist!) Tusmørke ins Abspielgerät. Die Band atmet dabei unverkennbar das Flair der 60er und 70er Jahre, kombiniert das Ganze mit einer latent progressiv anmutenden Songstruktur und gibt der Chose auch noch eine gewisse Psychedelic-Note. Folk ist dabei nicht nur Zaungast. Nein, neben einer Wagenladung an alten Tasteninstrumenten finden ganz selbstverständlich Flöten- und Geigenklänge ihren Weg in die Musik der Band.
Das hat wirklich tonnenweise Charme und klingt vor allem deswegen originell, da solche Musik einfach keiner mehr spielt - vor allem nicht mit einer derartigen Leichtigkeit. Hier treffen hippieske Anklänge auf wummernden Classic Rock, nur um dann gemeinsam abzuheben. Was dabei der größte Haken der Band ist, ist dass die Melodien und vor allem die gesangliche Leistung nicht wirklich mit dem sonstigen Einfallsreichtum mithalten können. Gerade das fehlende stimmliche Charisma liegt etwas schwer im Magen und sorgt dafür, dass man anfangs nicht so leicht Zugang zu der Mucke findet. Dabei hat der Wechsel zwischen englischer und norwegischer Sprache wirklich etwas.
Riset Bak Speilet ist vor allem ein Album, das durch seinen besonderen Sound und durch die spezielle, bisweilen vielleicht etwas merkwürdige Atmosphäre überzeugt. Und so gesehen ist es ein gutes Album - aber auch eines, in das man sich erst einhören muss. Tusmørke laden zum Entdecken ein!
Mario Karl
Trackliste
1 | Offerpresten | 8:04 |
2 | Gamle Aker Kirke | 8:02 |
3 | Black Swift | 8:39 |
4 | All is Lost | 7:26 |
5 | Riset bak Speilet | 14:12 |
6 | Mener Vi Alvor Nå? | 4:02 |
7 | Kairo | 9:39 |
8 | En Verden Av I Går | 10:47 |
Besetzung
HlewagastiR (Schlagzeug)
Krizla (Gesang, Flöte, Theremin)
Benedikt (Gesang, Bass, Gitarre)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |