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Reviews

Marcus Wiebusch

Konfetti


Info

Musikrichtung: Singer-Songwriter

VÖ: 18.04.2014

(Grand Hotel van Cleef)

Gesamtspielzeit: 45:52

Internet:

http://www.marcuswiebusch.de

Marcus Wiebusch ist Solo…und das geht so!

Nach unzähligen gemeinsamen Stunden und Momenten mit seiner Hausband Kettcar war es nun endlich Zeit, dass Marcus Wiebusch sein erstes Soloalbum veröffentlicht. Schreibt er doch bereits seit den guten alten …but Alive-Zeiten regelmäßig an persönlichen und gut durchdachten Stücken, die nach Einsamkeit und einem genüsslichen Tropfen am Strand schreien.

Anfangs musste ich mich zwar noch ein wenig an den Gedanken gewöhnen, dass Marcus ausgerechnet jetzt auf den Zug aller aufgesprungen ist, die momentan mit Solo-Platten von sich Reden machen.

Bevor man nun die Konfetti fliegen lässt sollte man das Album einer genauen Prüfung unterziehen. Es erscheint doch vorab fragwürdig, ob der werte Herr Wiebusch nicht einfach "Kettcar 2.0" erfunden hat. Aber nach mehrmaligem Hören muss ich zugeben, dass er gut daran getan hat endlich eine komplette Scheibe mit eigenen, frei von Bandzwängen bestimmte CD zu produzieren.

Es scheint fast so, als hätte man auf dieses Album bereits seit langem gewartet und es hinterlässt Spuren… sei es durch die Vielzahl an neuen Klangkombinationen, welche unter Mitwirkung verschiedenster Künstler eingespielt wurden oder sei es durch die Nachdrücklichkeit und den Tiefsinn der enthaltenen Texte?!

Der bereits seit alten Punkzeiten bekannte Sprechgesang von Marcus Wiebusch ist erstaunlicherweise nach mehr als einem Jahrzehnt wieder Thema und Songs wie “Der Tag Wird Kommen“ oder "Haters Gonna Hate“ leben von seiner Vorliebe für HipHop. Aber festlegen lässt er sich musikalisch sowieso nicht... von Gitarren, über Elektronikparts, bis hin zu langsamen Piano-Elementen bedient er sich allem was das Gesamtbild bereichert!

Konfetti scheint für Marcus ein Ventil zu sein, um sich seiner Wut gegen die Gesellschaft, die Welt und das Leben zu entledigen… textliche Verbindungen zu seinen musikalischen Vergangenheit lassen sich nicht abstreiten.

Besonders “Der Tag Wird Kommen“ ist ein Beispiel dafür, dass sich in der heutigen Gesellschaft zum Thema Homosexualität bzw. Rassismus (hier speziell im Fußball) schon einiges zum positiven verändert hat, wir jedoch noch lange nicht am Ende unserer notwendigen Bemühungen angekommen sind.
Das aktuell häufig im Radio gespielte “Nur Einmal Rächen“ macht jedem Nerd Mut, sich selbst zu verwirklichen und dank der neue Medien eine gute Stange Geld und ein hohes Maß an Ruhm einzusacken. Besser kann eine Rache an der Gesellschaft nunmal nicht ausfallen!
Er setzt sich kritisch mit der so genannten Hipster-Bewegung auseinander, die er in “Jede Zeit Hat Ihre Pest“ alles andere als gut wegkommen lässt.
Sollte man dann über “Springen“ und der damit verbundenen Aufforderung zu mehr Mut bei dem Weg zu Veränderungen schlussendlich ein letztes Ohr auf “Schwarzes Konfetti“ geworfen haben, so wird einem eindrucksvoll klar geworden sein, dass Marcus Wiebusch mehr als nur der Sänger von Kettcar ist…!

Auch oder besonders 2014 gilt es die Augen aufzuhalten und Missstände anzuprangern, mit dem Ziel nach einem besseren Leben… und das geht so!



Jens Helbing

Trackliste

1Off4:05
2Der Tag Wird Kommen7:03
3Nur Einmal Rächen4:21
4Jede Zeit Hat Ihre Pest3:33
5Was Wir Tun Werden3:13
6Haters Gonna Hate4:40
7Der Fernsehturm Liebt Den Mond4:04
8Das Böse Besiegen (Der Exorzismus des David R.)4:03
9Wir waren Eine Gang3:31
10Springen3:11
11Schwarzes Konfetti4:08

Besetzung

Marcus Wiebusch - Gitarre, Gesang
Philipp Steinke - Gitarre, Piano
Tim Neuhaus - Schlagzeug
Felix Weigt - Bass
Helgi Jonsson - Posaune
Stefan Jon Bernhardsson - Waldhorn
Eirikur Orn Palsson - Trompete
Christoph Bernewitz - Gitarre
Friedrich Störmer - Bass
Andi Fins - Piano
Stefan Ulrich - Posaune
Sebastian Borkowski - Saxophon
Alvaro Artunedo - Waldhorn
Lukas Fröhlich - Trompete
Matthias Mania - Gitarre
Tim Hansen - Schlagzeug
Anne Müller - Cello
Jan Burkamp - Schlagzeug
Tobias Siebert - Piano, Harmonium
Jochen Naaf - Gitarre, Bass
Florian Holoubek - Schlagzeug
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