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Reviews

Flaming Bess

Der gefallene Stern


Info

Musikrichtung: Art Rock

VÖ: 01.09.2013

(Arkana Multimedia)

Gesamtspielzeit: 77:41

Internet:

http://www.flaming-bess.de

Es hat sich was getan bei Flaming Bess - und zwar wohl schon vor Längerem. Das letzte Album, dass ich (2005) in den Händen hatte, war das enttäuschende, ursprünglich 1996 erschienene Fata Morgana. Mittlerweile sind 2008 und 2011 zwei weiter Alben erschienen. Ersteres, Wächter des Lichts, hat Wolfgang Kabsch seiner Zeit recht positiv besprochen. Ähnlich geht es mir mit dem aktuellen Album Der gefallene Stern.

Als die ersten Klaviertakte erklangen, dachte ich kurz, ich hätte mal wieder das Kate Bush Debüt aufgelegt, aber bald wird es kräftiger. Die Synthies und das Schlagzeug setzen ein. Wir erleben einen sympathisch melodischen Rock, der weder je wirklich in Folk-Bereiche abdriftet, obwohl gewisse Nähen da sind, noch die Verspieltheit der frühen Jahre erreicht.

Man kann Der gefallene Stern gut genießen. Das Album ist gelungen komponiert, solide eingespielt und sauber produziert. Auch für Abwechslung ist gesorgt. Mal gibt es Soft Rock mit Frauengesang („Verzweifelt und vergessen“), dann treibenden Rock mit einer schön heiseren Hard Rock Stimme („Die Kyberniten“). Der „Lichtpfad“ wird mit bassigem Groove beschritten. Bei dem ruhigen „Erlösung?“ lösen sich Piano, Engelschöre und Flöten ab, während „Identropie“ stärker auf die Orgel setzt.
Gelungen!

Flaming Bess gestalten das Album erneut in einer Mischung von Hörspiel und Musik. Die erzählenden Texte stehen in der Regel am Anfang der drei Kapitel, in die das Album eingeteilt wird. Textlich hat man sich ein wenig von der Conan-der-Barba- trifft-Krieg-der-Sterne-Mischung verabschiedet. Man hält zwar den Fantasy im Weltall Bezug fest, gestaltet ihn aber eher zwischen klassischem Heldengedicht (sprachlich) und Esoterik (Inhalt). Die Texte können dabei schon mal die Grenze zum Fremdschämen erreichen. Das ahnt man im Hause Flaming Bess wohl selber. „Laut Aussage der Band kämen ihnen die Fantasietexte in Deutsch etwas zu kitschig rüber,“ berichtet Wolfgang in der oben genannten Review zu Wächter des Lichts. Daher habe man die gesungenen Texte in Englisch verfasst.

So hast man es auch im Fall von Der gefallene Stern gehalten. Und es gibt im Vergleich mit den frühen Alben wesentlich mehr Gesang. Insgesamt ergibt das eine „normalere“ moderat rockige Scheibe, die eigentlich erst im direkten Vergleich mit den beiden ersten Scheiben der Band leicht enttäuscht.



Norbert von Fransecky

Trackliste

Verloren im Dunkel
1 Erwachen (3:14)
2 Verloren im Dunkel (1:56)
3 Nosce te ipsum (5:58)
4 Verzweifelt und vergessen (4:58)
5 Der gefallene Stern (6:30)

Anderwelt
6 Anderwelt (4:32)
7 Lichtpfad (5:14)
8 …wie Wüstenregen (5:16)
9 Identropic (4:20)
10 Erlösung? (6:18)

Am Fluss von Sein und Zeit
11 Am Fluss von Sein und Zeit (3:29)
12 Die Kyberniten (4:50)
13 Haravienna (12:20)
14 Rückkehr (4:55)
15 Friedhof der Träume (3:45)

Besetzung

Hans Wende (B, Git)
Hans Schweiß (Dr, Perc)
Peter Figge (Keys)
Achim Wierschem (Git, Programming)
Claas Reimer (Loops, Synth, Effekte)

Gäste
Mike Hartmann (Voc <8,12,13>)
Julian Küster (Ak. Git <13>)
Hacki Kommel (Git <13>)
Jenny K. (Voc <4,5>)
Markus Roth (Keys <13>, Flöte 14>)
Mirjam Wiesemann (Stimme des Sterns)
Markus Wierschen (Stimme des Namenlosen)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger