Reviews
The Swimming City
Info
Musikrichtung:
Free Rock / Experimental Rock / Garage / Electronica / Dark Psychedelia
VÖ: 10.03.2014 (Makkum Records) Internet: http://www.zea.ddb.nl http://www.makkumrecords.nl |
Mit einem Dub Rhythmus ausgestattet rockt die Gitarre trocken in “Sub Specie Ludens los. Der trockene Beat passt zur nüchternen Stimme. Und die Nüchternheit trügt ein wenig, denn im Hintergrund laufen einige elektronische Sounds ab. Abschließend gewürzt wird dieser trockene und doch abstrakte Einstieg mit einem Free Jazz Saxophon.
Die trocken rockende Gitarre würzt auch das folgende “People shrink, peolpe grow“, doch hier geht schon viel mehr an elektronischen Sounds ab. Dieses Stück wird besonders durch das völlig atonal wirkende Piano, das sich dann aber doch unglaublich passend in diesen Mix aus Rock und Free Jazz eingliedert.
Im nächsten Stück pumpt ein Bass und die Gitarre ändert Ihren Klang, wird aggressiver. Der Suchtfaktor dieses Songs ist eine seltsam einfache Perkussion, die jedoch von Rhythmusgitarre, Bass und Schlagzeug unterstützt wird. Eine feine Mischung aus Garagerock und filigranen Rhythmen aus der Rhythmusmaschine.
Einen reinen DIY Song gibt es dann mit dem kurzen “1, 2, 3 I see he devil city“: Rauschen, eine einfache und unfertig wirkende Keyboardmelodie und der hallende Gesang reichen aus um Garagepsychedelic zu zaubern. Auch “All words have been the first“ setzt auf diesen DIY Sound. Einfache, aber betörende elektronische Sounds, ein Piano und der hektische Gesang kreieren eine mystischen Song zwischen Alternative und Dark wave. Die am Ende eingestreuten Bläserklänge ziehen dann eine Kurve zum Free jazz und Postrock. Eine einfach(e) seltsame aber schöne Atmosphäre. Das Titelstück basiert auf Geräuschen und einem wiederum einfachen elektronischen Sound aus Rhythmus und an den Krautrock erinnernde Keyboardsequenzen. Das Ganze tendiert dann sogar ein wenig Richtung Electronica der frühen 90er. Durch den Sprechgesang entsteht eine dunkle Atmosphäre und die folkloristische Blasinstrumenteinlage konterkariert das Stück auf seltsame Art und Weise.
Auch die restlichen 6 Songs des 5. Albums von Zea führen durch diese stilistisch kaum greifbaren Welten. Es tendiert mal Richtung Dark Wave und Alternative, dann wieder stärker in die Experimentellen Lofi Gefilde.
Zea ist das inzwischen Soloprojekt von Arnold de Boer, der auch mit The Ex unterwegs ist. Über die Jahre ist Zea von einer 5 Personen Band zum Soloprojekt geworden, bei welchem jedoch Gäste mitwirkten.
The Swimming City ist ein sehr abwechslungsreiches Album mit relativ wenigen eingesetzten Mitteln geworden. Da man quasi in jedem Song den Stil wechselt (Mit “Dark minded me“ gibt es auch einen dunklen Folksong auf der akustischen im Stile eines Nick Drake oder Syd Barrett) gibt es viel zu entdecken, Grandioser Weise schafft man es trotzdem (vor allem durch die markante Stimme) einen Widererkennungswert zu erzielen und ein stilistisch kaum einzuordnendes Werk zu schaffen das doch in sich geschlossen wirkt.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Sub Specie Ludens |
2 | People shrink, people grow |
3 | I built my own town |
4 | 1, 2, 3 I saw the devil city |
5 | All words have been first |
6 | De Zwemmende Stad |
7 | Bathroo Gardening |
8 | Dark minded me |
9 | It´s quiet |
10 | Exploding Head Syndrome |
11 | On going home |
12 | Ik kin der net by |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |