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Marillions "Script" revisted
Info
Musikrichtung:
Neo-Prog
VÖ: 14.03.2014 (Verglas / Soulfood) Gesamtspielzeit: 97:16 Internet: http://www.mickpointer.com |
Es gibt zwar immer noch eine Band, die unter dem Namen Marillion auftritt. Eine echte Marillion-Show ist von der aber nicht zu erwarten. In dieser Situation füllt die Band des früheren Marillion Drummers Mick Pointer - wenn auch unvollständig – eine schmerzhafte Lücke.
2008 gegründet stand hinter der Band die Idee, zum 25. Jahrestag der Veröffentlichung des Marillion Debüts Script for a Jester’s Tear das frühe Material in seiner Gesamtheit auf die Bühne zu bringen. Dazu gehören außer der Debüt-LP, die auf dieser Live-CD komplett auf dem ersten Silberling zu hören ist, einige EPs, Single B-Seiten, sowie das nie als Studio-Aufnahme veröffentlichte „Margaret“, das erstmals 1988 auf der Compilation B-Sides themselves erschienen ist, die einen ähnlichen Ansatz hatte, wie die zweite CD, allerdings mit der Ausnahme eben von „Margaret“ nur Studioaufnahmen enthält.
Außerdem griff B-Sides themselves über die Zeit von Script hinaus, während sich Marillions "Script" revisted auf diese Zeit beschränkt, da Pointer auf dem Nachfolgealbum Fugazi bereits durch Ian Mosley ersetzt worden war.
Marillions "Script" revisted liefert so eine komplette Sammlung der frühen Marillion in Live-Versionen. Neue Akzente setzt die Band kaum, aber das kann man ihr nicht vorwerfen, denn das will sie gar nicht. Sie will eine möglichst perfekte Wiederholung dessen sein, das am Anfang der Geschichte von Marillion stand. Und das löst sie ein bis hin zu dem in Fish-Weise geschminkten Sänger.
Was dabei am erstaunlichsten ist, es gelingt! Brian Cummins schafft es nahezu die Theatralik von Fish einzufangen. Die Band spielt entfesselt und begeistert. Gänsehautmomente gibt es im Dutzend und gelegentlich entwickelt sie einen Druck, dass man sich weder darüber wundert, das Marillion in England mal zur Heavy Metal(!) Band des Jahres gewählt wurden, und auch nicht, dass die Band zu einem der Startschüsse des Neo-Prog wurde. Letztlich ist es ebenfalls kein Wunder, dass die Band, die heute unter dem Namen Marillion auftritt, die Finger von dem frühen Material lässt, denn es ist mehr als zweifelhaft, ob ihr (insbesondere ihrem Sänger) eine Leistung, wie sie die Mick Pointer Band hier zeigt, möglich wäre.
Wunschlos glücklich also? Definitiv nicht! Denn wo ist die Band, die das was Mick Pointer hier abgeliefert hat, mit dem Fugazi-Material wiederholt? Oder traust Du Dich, Mick?
Trackliste
1 Script for a Jesters Tear (9:44)
2 He knows, you know (5:24)
3 The Web (10:17)
4 Garden Party (7:04)
5 Chelsea Monday (8:11)
6 Forgotten Sons (10:34)
CD 2
1 Three Boats down from the Candy (5:11)
2 Charting the Single (5:01)
3 Grendel (19:23)
4 Market Square Heroes (6:34)
5 Margaret (9:35)
Besetzung
Nick Barrett (Git)
Brian Cummins (Voc)
Ian Salmon (B)
Mike Varty (Keys)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |