····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Rotfront

17 deutsche Tänze


Info

Musikrichtung: Deutsch Punk / Reggae / Klezmer

VÖ: 25.04.2014

(GMO / Rough Trade / Zebralution)

Gesamtspielzeit: 48:32

Internet:

http://www.rotfront.com

Wenn eine Deutsch Punk Band unter dem Namen Rotfront antritt, schürt das natürlich Erwartungen. Man rechnet mit einer neuen Runde im Kampf gegen das Schweinesystem – so rüpelig wie einst Slime und so klassenbewusst wie eine Band aus dem Rooster von Mad Butcher Records.

Aber weit gefehlt. Das „Rot“ im Bandnamen ist hier Reminiszenz an den Migrationshintergrund zumindest eines Teiles der Band. Es dürfte kein Zufall sein, dass bei ihrem Konzert in Berlin die Aftershow Party von Mitgliedern der Russendisco gestaltet wird.

Und so ist der Balkan Einfluss auch eine deutliche Zutat, die sich immer wieder in den Vordergrund spielt, den Gesamteindruck aber genauso wenig, oder genauso viel prägt, wie diverse andere Zutaten zwischen Ska, Punk, Klezmer, Reggae, Soul, Folk und und und. Es gibt im deutschsprachigen Raum wohl kaum eine Band (außer den Ärzten, auch aus Berlin), der es gelingt so viele Elemente unter einen Hut zu bringen ohne den roten Faden zu verlieren.

Musikalisch ist erst einmal Party angesagt. Ob Reggae-Rythmen, Hard Rock Riffs, Balkan-Bläser oder gerappte Vocals Akzente setzen, die Rotfront bleibt durchgehend tanzbar und liefert reihenweise Texte, die nicht unbedingt mitgegröhlt – so prollig gibt man sich nicht, aber schnell mitsingbar sind.

Auch textlich unterschreitet man ein gewisses Niveau nur selten. So platt wie bei dem vor Klischees triefenden Sauflied „Sober“ ist man sonst nicht. Eine besondere (politische) Message gibt es allerdings auch nicht. Rotfront sind dann am stärksten, wenn sie humorvoll mit gelungenem Witz Alltäglichkeiten ihres eigenen Lebens beschreiben, sei es in dem leicht satirischen Dancehall-Stück „German Dance“, dem schrägen „Everyone speaks Russian“, dem authentischen Rückblick auf die prägenden Jahre der eigenen Generation oder dem selbstironischen „Loser“.



Norbert von Fransecky

Trackliste

11990s 4:00
2Loser 3:01
3Kontrabanda 3:46
4Everyone speaks Russian 3:13
5Case full of Drugs 3:22
6German Dance - Proömium 0:21
7German Dance 3:34
8Weather 3:03
9Cousin Lenny 3:05
10Sober 2:51
11Authentic Klezmer Wedding Band 3:17
12In Paris 2:52
13Perfect Stranger 2:56
14Songs about me 2:39
15Superman 2:08
16Girl from Bayreuth 3:14
17Tanz an der Rotfront 1:25

Besetzung

Yuriy Gurzhy (Voc, Git)
Simon Wahorn (B, Voc, Git)
Mad Milian (Voc)
Katya Tasheva (Voc)
Anke Lucks (Posaune)
Max Hacker (Klarinette)
Dan Freeman (Sax)
Phillip Zwirchmayr (Dr)

Uwe Breunig (Dr <1,3,4,5,7,8,9,10,12,13,14,15,16>)
RasKar (Voc <3>)
Flo Mega (Voc <4>)
Marla Blumenblatt (Voc <12>)
Attila Sidoo (Ac. Git <2,5,11,12>)
Kraans de Lutin (Akkordeon, Tsymbalom, Keys)
Botond Ikvai-Szabó (Git <2,5,11>)
Jakob Kiersch (Dr <2,11>)

The Phlexton Symphony Orchester unter Kraans de Lutin <17>
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger