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Anti Ritual

Anti Ritual

Info Musikrichtung: Hardcore/Metal VÖ: 28.04.2014 (Indisciplinarian & Vendetta Records) Gesamtspielzeit: 16:31 Internet: https://www.facebook.com/indisciplinarian

Anti Ritual ist eine Gruppe von vier Musikern (u.a. Jacob Krogholt von Rising) aus Kopenhagen, die eine gemeinsame Liebe für niveauvollen Krach teilt. Man wirft Einflüsse aus Hardcore, Sludge und Black Metal in einen Topf, rührt kräftig darin herum und was dabei heraus kommt, kann man auf dieser Sechs-Songs-EP nachhören.

Rund 16 Minuten lang bekommt man ein wahres Soundinferno serviert, das einen teils sprachlos zurück lässt. Bereits der erste Titel „Ideals of the Fire“ hämmert angenehm kraftvoll los, kickt einen aber erst vom Stuhl, als man mittendrin von einer Grindcore-Walze überrollt wird. Dasselbe bekommt man mit „Slave Dogmatics“ um die Ohren gehauen, nur dass der Titel von einem krassen D-Beat angefeuert wird. Das hat erst einmal gesessen. Die wahren Höhepunkte findet man aber in der Mitte. „No Second Earth“ webt erstmals angenehme Gitarrentexturen ein, ohne die Power zu verlieren. „The Hightest Privilege“ reißt dafür trotz eindeutigem Hardcore-Hang mit einem großen, leidenschaftlichen Refrain mit. Nach der Blastnummer „Blame the Victim“ lassen Anti Ritual dem sludgigen Doom freien Lauf und beenden das Ganze mit einer ganzen Portion Krach.

Dem Hardcore-Vibe entsprechend geht es auf textlicher Seite ziemlich roh und vor allem sozialkritisch zur Sache. Glücklicherweise verfällt man in seiner Ablehnung des gesellschaftlichen Mainstreams nicht in puren Nihilismus, sondern zieht seine Wut eher aus der Liebe zum Leben. Ob die Welt allerdings durch das garstige Geschrei eine bessere wird? Ist fraglich. Für eine Viertelstunde wird sie es allerdings für Freunde harscher Sounds jenseits der großen Masse. Den Geheimstipp-Status kann man Anti Ritual durchaus ans Revers heften. Freunde des Wohlklangs sollten aber wieder mal einen großen Platte um dieses Stück Musik machen, das labeltypisch nur digital oder auf Vinyl ausgeliefert wird.

Mario Karl