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Reviews

zBug

Splitting Glass - Twilight Sunrise


Info

Musikrichtung: Experimental, Industrial-Jazz

VÖ: 25.04.2014

(Sound to People / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 56:20

Internet:

http://www.davidLeikam.net

David Leikam ist seit Jahren ein Garant für spannende Hörerfahrungen. Vor allem mit der Formation zBug, eine Art Industrial-Jazz Band, bei der er die einzige Konstante ist, lotet er mit verschiedenen Gastmusikern Grenzbereiche aus, deren Existenz manchem Musiker nicht einmal bewusst sind. In improvisierten Sets, die dynamisch strukturiert und auf den jeweiligen Veranstaltungsort zugeschnitten sind entsteht so eine Musik, die den Hörer enorm fordert. Damit ist schon einmal klar, dass man hier kein Easy Listening erwarten darf.

"I don't play tunes but create states of consciousnes within the vocabulary of music based on architecture", ist eine der Kernaussagen David Leikams. Und damit ist es nicht verwunderlich, dass die beiden Titel der CD sehr unterschiedlich ausgefallen sind. "Splitting Glass" wurde am 15 April 2012 live im 'The Lab' in San Francisco aufgenommen, "Twilight Sunrise" bereits am 15. Januar 2011 in der 'The Meridian Gallery', ebenfalls in San Francisco. Neben David Leikam, der einen modifizierten Moog Analog Synthesizer und ein elektrisches Bass-Cello spielt, sind Sheila Bosco (Drums, Percussion) und Fred Malouf (E-Gitarre, Electronics) mit an Bord.

"Splitting Glass" macht den Anfang und fordert den Hörer enorm, denn hier wird feinste Improvisationskunst über 22 Minuten geboten. Hier ist die Bezeichnung Industrial-Jazz sehr treffend. Sheila Bosco liefert dabei die perfekte rhythmische Ausgestaltung der improvisierten Fantasien und spielt sich enorm flexibel und variabel in den Vordergrund auch wenn sowohl David Leikam, wie auch Fred Malouf mit ihrem flirrenden Spiel und Klangstrukturen sich in eine Art Rausch spielen. Keine leicht aber sehr befriedigende Kost.

"Twilight Sunrise" ist dagegen völlig anders gelagert. Auch wenn die Besetzung dieselbe ist, so gibt es hier in gut 18 Minuten eine fast schon ambiente Herangehensweise. Stellenweise erinnert das auch an experimentelle Filmmusik. Hier werden Flächen mit dem Moog und der Gitarre gelegt, die von den anderen Instrumenten aufgegriffen und wieder abstrahiert werden. So entsteht eine dichte Klangwolke, die sich in einem großen musikalischen Bogen entwickeln kann.

Von beiden Stücken sind zusätzlich noch 'kurze' Ausschnitte auf der CD enthalten, die allerdings mit 6 und 9 Minuten auch schon recht lang geraten sind. Dennoch ist die jeweils komplette Improvisation noch höher zu bewerten. Wer sich allerdings in den Klangkosmos von zBug herantasten will, sollte es vielleicht erst einmal damit versuchen.

Ein Manko von Splitting Glass - Twilight Sunrise ist allerdings, dass man die Räumlichkeit, die ja die Musik stark beeinflusst, nicht vor sich sieht. Andererseits wird hier so viel Kreativität geboten, dass man sich damit gut abfinden kann. Unbedingt zu empfehlen!



Ingo Andruschkewitsch

Trackliste

1Splitting Glass22:04
2Twilight Sunrise18:29
3Splitting Glass (Excerpt)6:14
4Twilight Sunrise (Excerpt)9:33

Besetzung

David Leikam: moog rogue, electric bass-cello
Sheila Bosco: drums, percussion
Fred Malouf: electric guitar, electronics
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger