Reviews

Neal Black & The Healers

Before Daylight

Info Musikrichtung: Blues Rock VÖ: 04.04.2014 (DixieFrog) Gesamtspielzeit: 45:51 Internet: http://www.nealblack.net/ http://www.brooke-lynn-promotion.de/

Bei Neil Black, dem Mann aus Texas, muss ich mit mir selbst kämpfen, und es fällt mir nicht leicht, mich zweiteilen zu müssen.
Die beiden Pole heißen Gesang und Gitarrenspiel.
Denn der Gesang ist (für mich) wirklich ein wenig gewöhnungsbedürftig, weil er doch sehr rau und wenig flexibel ist.
Vielleicht schliddert er damit sogar in jene Richtung, die in der englischen Sprache so treffend mit “There Is No In Between“ beschrieben wird.

Nun, ich mag ihn nicht so sehr, den Gesang, mit seiner Rauheit ist er mir manchmal zu wenig wirklich gestaltend, bis auf einige Ausnahmen, aber dafür entschädigt mich sein Gitarrenspiel, das auch außergewöhnlich ist, im positiven Sinne, wie ich meine.
Das ist kein seelenloses Gefrickel, wie es einige Kollegen von Neal ’beherrschen’, sondern immer satt aus dem Bauch heraus mit einer eleganten und flexiblen Technik untermauert.

Und genau das wird oft dann erst richtig auffällig bei langsamen Titeln.
So kann der Gitarrist dieses auf dem Slowblues The Same Color eindrucksvoll unter Beweis stellen. Hier schafft er es, mit seiner Gitarre das gewisse ‘Gänsehautgefühl‘ zu erzeugen, und dazu dieser gute Text, “We’re all the same color when we suffer“…

Ansonsten regieren Rock, Shuffle und auch ein wenig Blue Eyed Soul wird geboten, mit dem groovenden Before Daylight.
Dazu kommt noch ein mehr akustisch orientierter Song mit The Peace Of Darkness, der mit dem Einsatz der Mandoline zur insgesamt sehr vielseitigen Stilbildung beiträgt.
Neben dem Hauptakteur kann Bako Mikaelian mit seinem Spiel an der Mundharmonika überzeugen. Auch Mike Lattrell gefällt mir insbesondere mit seinem Pianoeinsatz auf einigen Titeln. Abgerundet durch die professionell agierende Rhythmusgruppe ist so eine feine Blues Rock-Platte entstanden!

Wolfgang Giese