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Lufth

Distanz und Nähe

Info Musikrichtung: Electronica / Experimental Dubtech VÖ: 8.04.2014 (OKTAF / Kompakt) Gesamtspielzeit: 45:56

Der Macher hinter Lufth, Jörg Schuster, ist wohl schon länger in der elektronischen Szene unterwegs. Erstmals unter dem Namen Lufth veröffentlicht er nun mit Distanz und Nähe 9 Stücke über 55 Minuten die in den letzten 10 Jahren entstanden sind.
Diesen langen Entstehungsprozess merkt man dem bündigen und im Sound sehr einheitlichen Album jedoch zu keinem Moment an.
Der Einstieg mit “Democracy is dead like a printed matter“ bietet langsame Beats, elektronische Klicks und Keyboardsounds die einen sehr sphärischen Einstieg bilden. Auch “Methan on Mars“ bleibt sehr sphärisch, ist jedoch düsterer und mehr durch Klicks und Geräusche veredelt. Dubstep beats treiben den psychedelischen Keyboardsound voran.
“Duisburg Links“ kommt dann mit leichten Kraftwerk Referenzen in Rhythmik und Keyboardsounds daher. Her sind jedoch eher die Kraftwerk vom Radioaktivität Album gemeint. Das Titelstück hat dann einen beschwingten Dubbeat als Boden. Auf diesem breitet sich dann jedoch trotzdem eine eher melancholische, Fremdartige Keyboardspur aus. Klicks und Beats ziehen den Hörer gemeinsam mit dem Sound der Keys in diese seltsame Welt. Dann tauche jazzige, aber sehr verschwommene Keys auf die alsbald jedoch wieder in das Grundthema übergehen. So verbreitet sich auf 7 Minuten ein Charme von dunklen Beats und Klicks und einer seltsamen, fremden Soundwelt.
In wird es dann noch unwirklicher. Ein einfacher, straffer Electro / Dub Rhythmus, elektronische Geräusche und wabernde Keyboardspuren. Moderne Psychedelic plus Radiohead.
Auch die weiteren Tracks halten ähnliche Soundwelten bereit. In “Ebbe und Flut“ wird es dann fast schon poppig, doch der geschickte Einsatz von Gitarren(samples) und Rhythmik hält auch diesen Song von der Belanglosigkeit fern.

Fazit: Ein interessantes und andersartiges Electronicalbum, in sich geschlossen und mit guten Ideen und Melodien versehen.

Wolfgang Kabsch