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Bibi Tanga

Now

Info Musikrichtung: Afro-Funk, Pop VÖ: 14.03.2014 (Jazz Village / Harmonia Mundi) Gesamtspielzeit: 54:59 Internet: http://www.bibitanga.fr

Der in Bangui, in der Zentralafrikanischen Republik geborene Musiker Bibi Tanga ist schon sehr viel herumgekommen. Sein Vater war Diplomat und so lebte er unter anderem in Russland, den USA und in Belgien. In der Zwischenzeit ist Frankreich seine neue Heimat geworden (die gesamte Familie musste aufgrund eines Staatsstreichs fliehen). Hier hat er bereits 2000 seine erstes Album Le Vent qui Souffle veröffentlicht und ist seither bekannt für seinen musikalischen Output, der eine Mischung aus Disco, Afrofunk, Soul, Reggae und R'n'B ist. Eine bunte Mischung in die er all die Einflüsse aus den verschiedenen Kulturkreisen inkorporiert, die er während seiner 'Wanderjahre' kennen gelernt hat.

Now ist nun sein neues Album, das bei Jazz Village erscheint. Es bietet 13 Eigenkompositionen aus seiner Feder (gemeinsam mit den Bandmusikern geschrieben) und ein Traditional, das von Bibi Tanga arrangiert wurde. Herausgekommen ist ein Album, das großes Hitpotential besitzt. Gleich der Opener “Calling“ ist so eingängig, dass man meint, es schon zu kennen. Man kann fast schon gleich mitsingen und mitgrooven. Und das ist in diesem Fall ein richtiges Qualitätsmerkmal. Und fast alle Songs sind so eingängig ausgefallen, ohne dass sie lieblos und billig produziert wären. Nein, egal ob Disco (“Upset“) oder Afropop (“Ngombe“), stets wird auf höchstem Niveau musiziert. Die Rhythmusabteilung groovt locker vor sich hin und lässt auch komplexe Rhythmen simpel wirken. Eric Kerridge spielt seine Gitarrenlinien und Begleitungen mit viel Gefühl und die Keyboards von Stéphane Le Navelan sind abwechslungsreich ausgestaltet. Und dazu singt Bibi Tanga mit einer Lässigkeit, die einfach Spaß macht.

Now ist ein modernes Album, ohne modernistisch zu sein. Es bietet eine enorme stilistische Bandbreite und ist doch wie aus einem Guss produziert. So überzeugen Bibi Tanga und seine Musiker von der ersten bis zur letzten Sekunde. Sehr gelungen!

Ingo Andruschkewitsch