Reviews
Kingdom of the Night II
Info
Musikrichtung:
Heavy/Hard Rock, Metal
VÖ: 28.02.2014 (Phonotraxx Publishing) Gesamtspielzeit: 85:37 Internet: http://www.axxis.de http://www.facebook.com/axxis |
25 Jahre ist es jetzt her, dass Axxis ihr Debütalbum Kingdom of the Night veröffentlichten. Für Bernhard Weiß & Co. ein guter Grund zu Feiern. Und wie tun sie es - mit einer Best of-Platte, Neueinspielungen oder einem Livealbum? Nein, Axxis greifen zu einer weiteren Möglichkeit, die in den letzten Jahren gerne genommen wird: einer Fortsetzung im Geiste des Originals. Voilà, hier ist Kingdom of the Night II!
Diese Idee sorgte in den Reihen des Quintetts wohl für einen wahren Kreativitätsschub. Denn es wurden am Ende nicht nur ein, sondern gleich zwei Alben. Ganze 22 Songs bekommt man auf zwei CDs zu hören. Ungewöhnlicherweise kommen beide getrennt in den Laden. Das hat bei Avantasia anno 2010 (The Wicked Symphony / Angel of Babylon) zwar bereits funktioniert, etwas befremdlich ist es trotzdem. Axxis haben die CDs zudem thematisch getrennt, so dass sich auf der „Black Edition“ die härteren, vermeintlich düsteren Songs und auf der „White Edition“ die fröhlichen Rocker und balladesken Titel befinden. Ob das funktioniert?
Wenden wir uns zuerst der schwarzen Seite zu. Diese startet mit einer Reminiszenz an den Titeltrack des Debüts, so dass man sich gleich wie zu Hause fühlt. Tatsächlich ist die Wiederbelebung des Spirits der Anfangstage mit der Eröffnung Kingdom of the Night II ziemlich gelungen. Allerdings machten Axxis nicht den Fehler ihren Heavy Rock stur wie anno 1989 zu spielen. Der Gitarrensound und die Arrangements klingen einfach moderner, was immer wieder harte Songs wie „Mary married a monster (ours)“ oder das Deutsch gesungene „Lass dich gehen“ zeigen. Ansonsten geben sich Axxis wie eh und je und schütteln zahlreiche gute Titel aus dem Ärmel (u.a. „Venom“, „The War“, „Never again“). Trotz des schweren Sounds bleibt die Band immer ansprechend melodisch. Dafür hat das Keyboard auf dieser Hälfte eher das Nachsehen.
Die „White Editon“ setzt dem noch einen drauf und es werden einem noch mehr Ohrwürmer um die Ohren gehauen. Die Atmosphäre ist hier um einiges lockerer und die großen, eingängigen Refrains stehen eindeutig im Vordergrund, während der Sound in Richtung Hard Rock umschlägt. Einen gewissen Popfaktor können Axxis nicht leugnen. Aber dafür hat man die Gruppe früher schon gemocht. Nicht umsonst versucht man auch hier mit einer kleinen Verbeugung vor der Vergangenheit - sprich, dem Song „Living in a dream“ - den Bogen zu früher zu ziehen. Das funktioniert auch mit weiteren Nummern wie „Heaven in paradise“, „Dance into life“ oder dem lässigen, von Mandolinen-Leads getragene „We are the world“. Wirkliche Balladen findet man hier nicht, aber mit „21 crosses“ und „Gone with the wind“ zwei zurückhaltendere Titel. Dafür besitzt die „White Edition“ einen unleugbaren Party-Faktor, was für viel Hörspaß sorgt.
Insgesamt ist das Unternehmen Kingdom of the Night II tatsächlich eine runde und gelungene Sache geworden. Irgendwie scheint der Knoten bei Axxis geplatzt zu sein. Denn so viele Highlights am Stück hat man von der Band schon länger nicht mehr zu hören bekommen - selbst wenn der Ohrwurmfaktor nicht derart groß wie bei den Klassikern der Anfangsjahre ist. Gelungene Sache!
Mario Karl
Trackliste
1. Kingdom of the night II (4:15)
2. Venom (3:47)
3. Beyond the sky (4:21)
4. The War (3:43)
5. Never again (3:50)
6. Soulfire (4:14)
7. More than for one day (3:24)
8. Lass dich gehn (4:03)
9. Lie after lie (3:40)
10. Mary married a monster (ours) (3:28)
11. Bites inside (3:55)
White Edition:
1. Hall of fame (3:38)
2. Heaven in Paradise (3:54)
3. Living in a dream (4:19)
4. 21 Crosses (5:07)
5. My eyes (3:42)
6. Dance into life (4:15)
7. Mary married a monster (hers) (4:05)
8. We are the world (3:18)
9. Take me far away (3:16)
10. Gone with the wind (3:18)
11. Temple of Rock (4:00)
Besetzung
Harry Öllers (Keyboards)
Rob Schomaker (Bass)
Marco Wriedt (Gitarre)
Dirk Brand (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |