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Reviews

David Helbock's Random/Control

Think of Two


Info

Musikrichtung: Jazz

VÖ: 31.01.2014

(Traumton Records / Indigo)

Gesamtspielzeit: 77:27

Internet:

http://www.davidhelbock.com/
http://www.traumton.de

Manchmal sind die Wege, die eine CD zur Rezension gehen etwas verschlungen. Von einem amerikanischen Promoter kam mir Think of Two von David Helbock's Random/Control (aus Österreich stammend) aus dem Hause Traumton Records ins Haus geflattert. Der Umweg über Amerika hat sich jedenfalls in musikalischer Hinsicht gelohnt, denn was das Trio um Namensgeber David Helbock hier bietet, ist enorm variabler moderner Jazz auf allerhöchstem Niveau.

Modern heißt nun aber nicht, dass hier elektronisch verfremdet wird oder alles sehr frei gehandhabt wird. Nein, man steht schon in der klassischen Jazztradition, erweitert diesen jedoch um das Hier und Jetzt. Dabei beweisen David Helbock, Johannes Bär und Andreas Broger, dass sie mit jedem Instrument das ihnen in die Finger kommt, kreativen Umgang pflegen können eben auch abseits ihrer Hauptinstrumente. Ergänzt wird diese Klangfülle zusätzlich mit elektronischen Verfremdungen, die jedoch nie im Vordergrund stehen und auch nur sporadisch angewendet werden. So gelingt es David Helbock's Random/Control nach eine Formation zu klingen, die man deutlich größer als ein Trio wähnt. Dabei kommen die Kompositionen, die fast alle aus der Feder von Hermeto Pascoal und Thelonoious Monk stammen ("Para Hermeto" ist eine Hommage von David Helbock) nie zu kurz. Sie werden zelebriert, auseinandergenommen und wieder neu zusammengesetzt und dienen als Grundlage freier Höhenflüge. Dennoch wurden sie mit viel Respekt und viel Liebe zum Detail gespielt. Man spürt in jeder Sekunde, dass die Kompostionen sorgfältig ausgewählt wurden und in der Abfolge der CD einen sinnvollen Ablauf erscheinen lassen. Und auch klanglich ist Think of Two gelungen. Sehr natürlich und lebendig ist die Produktion ausgefallen, so dass man als Hörer mitten im Geschehen sitzt.

Think of Two ist eine gelungene Verbeugung vor zwei Großen des Jazz. Die Kompositionen von Hermeto Pascoal und Thelonoious Monk werden zwar respektvoll aber nicht ängstlich sondern mit viel Elan und vielen Ideen umgesetzt und erklingen so - auf faszinierende Weise - ganz neu. Sehr gelungen!



Ingo Andruschkewitsch

Trackliste

1Voa, Ilza5:17
2'Round Midnight6:58
3Nas Quebradas5:39
4Raise Four6:17
5Música das Nuvens e do Chão8:16
6Trinkle Tinkle4:17
7Tupizando7:10
8Pannonica7:06
9Palhinha do Hermeto e da Aline0:55
10Para Hermeto6:17
11Floresta7:08
12Think of One12:07

Besetzung

David Helbock: Piano, Inside Piano, Electronics, Percussion, Voice, Composition
Johannes Bär: Trumpet, Flügelhorn, Trombone, Bariton, Tuba, Singing Tuba, Beatbox, Helikon, Electronics, Percussion
Andi Broger: Sopransax, Altsax, Tenorsax, Clarinet, Bassclarinet, Flute, Electronics, Percussion
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger