Reviews

Alcatrazz

No Parole from Rock'n'Roll

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 15.11.2013 (1983) (Metal Mind / Soulfood) Gesamtspielzeit: 54:03

Alcatrazz sind in ihrer aktiven Zeit in der ersten Hälfte der 80er Jahre spurlos an mir vorbei gegangen. Von daher war es mir sehr willkommen, dass die Alben der Band um Graham Bonnet, bei der u.a. die mittlerweile zu Gitarrenlegenden gewordenen Yngwie Malmsteen und Steve Vai die Saiten in Schwingung versetzt haben, nun von Metal Mind zurück in die Läden gebracht worden sind. Vier Stück sind es – und die werden wir in dieser und den drei kommenden Ausgaben vorstellen.

No Parole from Rock'n'Roll, das 1983er Debüt, tut vor diesem Hintergrund vor allem eins: Es enttäuscht. Nicht nur die Produktion ist deutlich unter dem Niveau, auf dem man einen Ex-Rainbow Sänger erwartet. Auch der Sänger selber ist kaum mehr als der Schatten dessen, der auf Down to Earth brilliert hatte.

„Island in the Sun“ eröffnet das Album “passend” mit schwachen melodischen Hard Rock auf Proberaumniveau, bei dem die Stimme – wie auf fast der gesamten CD – vor allem in den hohen Lagen klingt wie eine ausgepresste Zitrone. Selbst wenn mal ein schöner Power Groove inszeniert wird, merkt man sofort, dass der auch besser inszeniert werden könnte. Auch wenn er noch lange nicht die Größe seiner großen Tage erreicht hat, ist Yngwie Malmsteen der Lichtblick auf diesem Album.

Der Re-Release erscheint im Digi-Pack ohne jegliche Liner Notes. Als Boni gibt es Live-Aufnahmen von Konzerten in Tokyo und Reseda, die auf den nächsten Alben weiter geplündert werden. Es ist bezeichnend, dass die in bescheidener Ton-Qualität daherkommende Live-Aufnahme des Rainbow-Klassikers „Since you’ve been gone“ das mit Abstand stärkste Stück auf diesem Silberling ist.

Norbert von Fransecky