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Reviews

Brand X

{Missing Period}


Info

Musikrichtung: Fusion

VÖ: 31.01.2014 (1979)

(Gonzo / H‘Art)

Gesamtspielzeit: 50:39

Als Phil Collins 1981 seine erste Solo-Scheibe Face Value heraus brachte, zeigte sich ein nicht kleiner Teil der Kommentatoren überrascht über den starken Jazz-Einschlag, den das Alben an vielen Stelle zeigte. So überraschend war das aber gar nicht. Immerhin war der Genesis-Drummer damals bereits seit sechs Jahren fester Drummer der von dem Gitarristen John Goodsall und dem Bassisten Percy Jones gegründeten Fusion Jazz Band Brand X.

Über Gonzo Multimedia werden nun drei Alben von Brand X, sowie eine Percy Jones Solo-Scheibe, neu veröffentlicht, die wir in dieser und den drei folgenden Ausgaben vorstellen werden. Den Auftakt macht die ursprünglich 1997 veröffentlichte Compilation {Missing Period}, die Material aus den frühen Tagen der Band enthält, das – so das Bookelt ausdrücklich – im Gegensatz zu etlichem „Piratenmaterial“ mit dem Segen der Band herausgegeben wurde.

Brand X spielen im wahrsten Worte miteinander. Es werden Themen und Melodien von dem einen Musiker ins Spiel gebracht, von den anderen Musikern aufgenommen oder beantwortet und wieder in den Raum geworfen. Das Ganze gleicht einem Ballspiel mit Tönen, bei denen nicht gegen, sondern miteinander gespielt wird. Man ist sich nie ganz sicher, in wie weit das, was wir hören, geplant und vorbereitet, oder völlig spontan und improvisiert ist.

Nach dem Gesagten ist klar, dass es sich hier nicht um klassische Strophe-Refrain-Strophe-Schemata handeln kann. Als sich die Debüt-LP Unorthodox Behaviour 1976 im sechsstelligen Bereich verkaufte, waren so die Musiker die ersten, die von diesem Erfolg völlig überrascht wurden. Von {Missing Period} aus beurteilt dürfte das nicht zuletzt daran liegen, dass Brand X nie völlig (free)jazzig abdrehen, sondern immer nachvollziehbar bleiben. Das Gefühl und die Harmonie zwischen den Einzelteilen spielt bei ihnen eine größere Rolle als die Demonstration von Virtuosität (die dennoch reichlich performt wird). Die Liebe zu Dissonanzen, die man in manch einem „anspruchsvollen“ modernen Jazz-Werk findet, wird hier eher nicht gepflegt, was sicher dazu geführt hat, das der ansprechbare Personenkreis deutlich erweitert war.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Dead pretty 7:11
2Kugelblitz11:03
3Ancient Mysteries 7:19
4Why won't you lend me yours? 8:46
5Miserable Virgin 8:55
6Tito's Leg 7:23

Besetzung

Phil Collins (Dr)
John Goodsall (Git)
Preston Heyman (Perc)
Percy Jones (B)
Robin Lumley (Keys)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger