Reviews
Jubilee
Info
Musikrichtung:
Rock, Americana
VÖ: 24.01.2013 (Sugar Hill Records / Universal Music) Gesamtspielzeit: 65:33 Internet: http://thedeepdarkwoods.com https://www.facebook.com/thedeepdarkwoods |
Nanu, was ist denn hier los? Hat der olle Neil Young etwa noch ein paar weitere alte Aufnahmen aus seinem Keller gezogen? Diesen Schluss lässt zumindest die Eröffnungsnummer des fünften Albums von The Deep Dark Woods zu. Zu sehr klingen Gitarre, Melodieführung und die leicht nölige, helle Stimme nach dem kanadischen Altmeister.
Das war es dann aber auch schon wieder, was Ähnlichkeiten anbelangt (von der Herkunft mal abgesehen). Denn das Quintett kocht sein eigenes, kleines Süppchen - aus allerdings sattsam bekannten Zutaten. Denn stilistisch bemüht man sich nicht allzu sehr Eigenes zu schaffen. Aber braucht es das überhaupt? Nicht wirklich, wenn man sich so geschickt in den Genres Alternative Country, Americana, Roots Rock und Folk bedient - pure nordamerikanische Musiktradition eben. Dabei kann man dankbar sein, dass das Ganze nicht hölzern oder altbacken klingt. Denn das ist das größte Kompliment, das man der Band machen kann.
Jubilee ist ein langes Album geworden: 13 Songs in rund 66 Minuten. Es gibt also einiges zu entdecken. Der bereits genannte Hinhörer „Miles and Miles“ ist da nur die Spitze des Eisbergs. Der Weg führt die Band weiter von lockeren, folkigen Harmoniemonstern („Red red rose“) der Marke The Band über lamentohafte Balladen („Pictures on my wall“, A voice is calling“) und Country-angehauchtem Rock („18th of December“), bis zum großen jammigen Abschluss „The same thing“, bei dem der Fünfer seiner Spiellust freien Lauf lässt.
Dabei ist der Ton der Platte generell ein eher ruhigerer, die Songs wirken oft recht erzählerisch. Das ist dann auch das größte Problem von Jubilee. Es ist zwar alles im Fluss, fein instrumentiert und es gibt viel angenehmen Wohlklang. Doch man wünscht sich ein paar emotionale Momente und große Melodien mehr, die einen auch über die ganze Spielzeit in den Bann ziehen. Trotzdem ist The Deep Dark Woods ein angenehmes, relativ abwechslungsreiches Album gelungen, das zum Seelenbaumeln einlädt und besonders Genreliebhaber einiges an Freude bereiten dürfte.
Mario Karl
Trackliste
1 | Miles And Miles | 5:27 |
2 | 18th Of December | 3:49 |
3 | Pictures On My Wall | 4:31 |
4 | Red Red Rose | 2:15 |
5 | Gonna Have A Jubilee | 4:01 |
6 | Pacing The Room | 5:16 |
7 | East St. Louis | 5:43 |
8 | A Voice Is Calling | 5:42 |
9 | I Took To Whoring3:57 | |
10 | It’s Been A Long Time | 3:26 |
11 | Bourbon Street | 4:04 |
12 | The Beater | 6:53 |
13 | The Same Thing | 10:29 |
Besetzung
Chris Mason (Gesang, Bass, Gitarre, Novachord)
Lucas Goetz (Gesang, Schlagzeug/Perkussion, Pedal Steel)
Goeff Hilhorst (Klavier, Orgel, Wurlitzer, Novachord, Celesta, Mellotron, Vibraphon)
Clayton Linthicum (Gitarre, Autoharp)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |