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Reviews

Paul Rodgers

The Royal Sessions


Info

Musikrichtung: Soul

VÖ: 24.1.2014

(429 Rec/ Caroline/ Universal Music)

Gesamtspielzeit: 41:34

Internet:

429records.com/sites/429records/429details/d_paulrodgers.asp

Traditionelle Soul-Sänger klangen meist etwas heiser. Sie sangen oft von Liebesschmerz und ließen das auch stimmlich spüren. Die Texte waren üblicherweise von vielen Wiederholungen bestimmter Zeilen geprägt. Das wurde von den Sängern mit einer sich entwickelten Dynamik ausdrucksstark variiert. Der Gospel mit seinen ekstatischen Steigerungen und Zerstückelungen des Textes in Fragmente und Schreien ist das beste Beispiel dafür. Das war körperlich anstrengend. Im Soul konnte man das Schwitzen spüren, selbst wenn man es nicht sehen konnte.
Nun gibt es einen weißen Rocksänger wie Paul Rodgers, der aus einer von schwarzer Musik geprägten Zeit der Rockmusik stammt und insbesondere bei seinen Bands Free und Bad Company so etwas wie die Qualitäten einer „Rock-Röhre“ entwickelte. Wenn Rodgers nun eine nostalgische Anwandlung bekommt und sich nach Memphis/ Tennessee in die Royal Studios begibt, wo „Soul-Röhren“ wie Al Green oder Ike & Tina Turner aufgenommen haben, und dort alte Soul-Mucke wie „I Thank You“ (Sam & Dave) aufnimmt, dann erwartet man natürlich Herzblut, Intensität, Schweiß und Tränen im oben beschriebenen Sinne. Die Band, die von Rodgers engagiert wurde, bestehend aus Musikern der legendären Soul-Zeit, spielt ihr Ding wie es klingen sollte, doch Paul Rodgers macht dazu so etwas wie Karaoke. Er singt den Text ab, er erleidet ihn nicht, weil er keine Dynamik dabei entwickelt, zu emotionslos wirkt, eben nicht ins Schwitzen gerät. Tja, und wenn man den alten Sound zu kopieren versucht, da liegt die Messlatte halt ziemlich hoch. Bestimmte Soul-Klassiker sind einfach perfekt, die kann man nicht besser machen, höchstens gänzlich anders und genau das wollte Rodgers nicht. Rodgers besinnt sich nicht auf seine Qualitäten, die für melodischen Rock stehen, er spielt hier eine Rolle, die ein Joe Cocker zehnmal passender hinbekommen würde. Und irgendwie neigt Paul Rodgers vielleicht dazu, sich zu überfordern, versuchte er doch schon vor einiger Zeit, bei Queen halbwegs in die Fußstapfen von Freddie Mercury zu treten und jetzt ein ähnliches Wagnis mit Soulgrößen. Gestehen wir ihm trotzdem zu, dass es eine Herzensangelegenheit war.



Hans-Jürgen Lenhart

Trackliste

1Thank You
2Down Don't Bother Me
3I Can't Stand The Rain
4I've Been Loving You Too Long
5That's How Strong My Love Is
6Walk On By
7Any Old Way
8Its' Growing
9Born Under A Bad Sign
10Dreams To Remember

Besetzung

Paul Rodgers (voc)
Reverend Charles Hodges (Hammond B3),
Michael Trolls (Gitarre),
LeRoy Hodges Jr. (Bass)
Archie Turner (Wurlitzer),
Steve Potts und James Robertson Sr. (Drums),
The Royal Horns und The Royal Singers
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger