Reviews
Augur Nox
Info
Musikrichtung:
Prog/Avant (Black) Metal
VÖ: 22.11.2013 (Agonia Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 54:33 Internet: http://www.facebook.com/pages/CODE/111927908487 |
Augur Nox ist eine Art Neustart für die britische Band < code >. Denn von deren letztem Album Resplendent Grotesque ist nur noch Gitarrist und Gründungsmitglied Aort übrig, der mittlerweile die Geschicke der Gruppe alleine führt. Das heißt auch, dass Sänger Kvhost die Songs nicht mehr mit seiner markanten Stimme veredelt.
Musikalisch setzt man seinen Weg allerdings ohne Rücksicht auf Verluste weiter fort. Die Wurzel ist dabei nach wie vor Black Metal. Aber auch wie Kollegen der Marke Arcturus, Enslaved oder Borknagar reichen < code > weit über das hinaus, was die genretypische Einöde dort viel zu oft zu bieten hat. Dabei ist man am ehesten noch mit dem norwegischen Freigeist Ihsahn vergleichbar, der ähnlich mit seinen Einflüssen umgeht und seine Grenzen auslotet.
Augur Nox ist in diesem Sinne ziemlich progressiv, auch wenn die Band ihre Songs eher klar und nachvollziehbar arrangiert. Allerdings klingt das Quartett für den Otto-Normal-Hörer wohl immer noch viel zu verschroben und kompliziert - vielleicht auch etwas zu prätentiös. Denn nicht selten setzt Sänger Wacian auf große, operettenhafte Theatralik, die im derben Kontrast zu den maschinell groovenden Rhythmen steht. Sein variantenreicher Gesang ist es denn auch, was Augur Nox zu etwas Besonderem macht. Hin und wieder denkt man fast, man hätte es mit einer modernen Form von Mercyful Fate zu tun. Auch wenn der Neu-Vokalist sich dabei stimmlich an seinen Vorgänger anlehnt, liefert er doch eine astreine Leistung ab und sorgt für zahlreiche große Momente.
Das Spektrum von Songs reicht dabei von geradlinigen, schweren Hämmern („Becoming Host“, „Black Rumination“), über zaghaft melodischen Melancholie-Stoff, der an Katatonia erinnert („The Lazarus Cord“), bis zu epischem Wahnsinn, der zuerst pure Raserei vortäuscht, einen aber dann in ganz andere Sphären entführt („White Tryptych“, „Harmonies In Cloud“). Augur Nox bleibt also abwechslungsreich und versponnen bis zum Schluss. Manchmal vielleicht etwas zu kalt, aber stets interessant.
Gutes Album, jenseits üblicher Genre-Konventionen!
Mario Karl
Trackliste
1 | Black Rumination | 5:00 |
2 | Becoming Host | 3:32 |
3 | Ecdysis | 4:51 |
4 | Dimlight Tourist | 4:51 |
5 | Dx | 1:26 |
6 | Garden Chancery | 3:41 |
7 | The Lazarus Cord | 7:33 |
8 | The Shrike Screw | 4:09 |
9 | Rx | 2:00 |
10 | Trace of God | 3:49 |
11 | Harmonies in Cloud | 6:22 |
12 | White Tryptych | 7:20 |
Besetzung
Andras (Gitarre)
Syhr (Bass)
Wacian (Gesang)
Lordt (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |