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Sweet

Live at the Marquee 1986

Info Musikrichtung: Hard Rock / Pop VÖ: 05.08.2013 (1989) (Angel Air / Fenn) Gesamtspielzeit: 64:36

In der vergangenen Ausgabe war anlässlich der Review zu The Answer bereits festgestellt worden, dass es den Glam Poppern der 70er in den 90ern gelungen war aus dem eigenen Schatten herauszutreten und sich zu einer respektablen Hard Rock Band zu mausern, die es nicht für nötig befindet, sich für ihre großen Tage zu schämen. Mit Live at the Marquee 1986 springen wir zurück – genau in die Zeit zwischen diesen beiden Zeiten und sehen die Sweet auf einem guten Weg.

Dass sie den Anschluss gefunden haben, mag auch an der 86er Besetzung gelegen haben. Neben den beiden Bandgründern Andy Scott und Mick Tucker sind noch der derzeitige Uriah Heep Keyboarder Phil Lanzon und die frühe Iron Maiden Stimme Paul Mario Day an Bord, der Maiden allerdings bereits vor(!) dem ersten Live-Auftritt wieder verlassen hat.

Live at the Marquee lässt die Bubblegum-Nummern der frühen Jahre hinter sich. Es sind die glammigen und härteren Nummern, die aus den Hit-Jahren im Programm sind – „Action“, „Ballroom Blitz“ und als Bonus-Track „Burn on the Flame“, einst die b-Seite der recht poppigen Single „The six Teens“. Sie zeigt die Band mit einer brennend heißen gitasrre, die fast so etwas wie eine Vorform des Stoner Rocks darstellt.
Dazu kommt der regelrecht progressive Longtrack „Love is like Oxygen“, der im Mittelteil mindestens massiv von Emerson Lake and Palmer inspiriert ist, wenn er sie nicht sogar direkt zitiert. Auch mit dem Gitarrensolo, das nicht nur Finger-Artistik vorführt, sondern einen nachvollziehbaren Aufbau hat, kann die Band punkten.

Hut ab!

Norbert von Fransecky