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Quatermass

Quatermass

Info Musikrichtung: Progressive Hard Rock VÖ: 24.06.2013 (1970) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 74:01

Der Name Quatermass dürfte nur Spezialisten geläufig sein. Bezeichnend ist, dass zwei Songs ihres Albums von sehr unterschiedlichen Bands gecovert wurden. „Black Sheep of the Family“ war einer der treibendsten Songs auf dem Debüt von Rainbow. „Gemini“ war einer der herausragenden Titel auf dem späten Moody Blues Album Long Distance Voyager.

Prog und Hard Rock sind denn auch die beiden Pole zwischen denen sich Quatermass ausstrecken. Man denkt immer wieder an Bands, bei den Orgeln und Keyboards eine wichtige Rolle spielen: Deep Purple mit Jon Lord, Uriah Heep, Emerson Lake and Palmer. Erstaunlich ist aber eher, dass der Hard Rock so klar zum Tragen kommt. Denn Quatermass werden zwar von einem großen Streicherensemble unterstützt, verfügen aber über keinen(!) Gitarristen im Line up. Die Tasten, der Bass und das Schlagzeug genügen. Von Highlights zu sprechen, verbietet sich bei diesem Album, denn selbst das etwas ziellos wirkende „What was that“ verfügt über durchaus reizvolle Aspekte.

Bevor das eigentliche Album mit dem Kirchenorgel-Intro „Entropy“ startet, hat der Re-Release schon den ersten Hammer vom Stapel gelassen. Die Single „One blind Mice“ macht mit einem grandiosen Bass-Einstieg heiß und setzt dann voll auf Schlagzeug und Synthesizer. Das eher verhalten beginnende „Post War Saturday Echo” war 1970 mit seinem Orgelinferno, das eher in Richtung Uriah Heep, denn Jon Lord oder ELP ging, auf der Höhe der Zeit.
Dass man es auch ruhig kann, beweist die religiöse(?) Hymne „Good Lord knows“ ohne die Dramatik zurückzufahren. Am Ende des regulären Albums steht das sehr verspielte „Laughin‘ Tackle“, das von sanften Bass-Synthie-Dialog bis zum Drum-Solo und Streicher Power alles bietet.

Tolles Album, das dem Re-Release noch mal als DVD mit 5.1 Surround Sound beigelegt wurde.

Norbert von Fransecky