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Glittertind

Djevelsvart

Info Musikrichtung: Folk Hard Rock VÖ: 22.11.2013 (Indie Recordings / Edel) Gesamtspielzeit: 35:13 Internet: http://www.glittertind.net https://www.facebook.com/glittertindofficial

Djevelsvart kann man fast als zweites Debüt von Glittertind sehen. Ehemals als Soloprojekt von Torbjørn Sandvik gestartet, ist auf dem dritten Album erstmals eine volle Band zu hören. Das macht sich auch bemerkbar. Denn Djevelsvart klingt wirklich wie ein Bandalbum und nicht mehr nach einem reinen Studioprojekt. Glittertind werden zwar nach wie vor gerne dem Viking Metal zugeordnet. Aber auf ihrem neuen Werk ist das nur noch in Nuancen zu spüren. Zum Beispiel anhand vereinzelter - im Großen eher vernachlässigenswerter - Growleinlagen. Ansonsten spielt man organischen, folkigen Hard Rock, der seine norwegischen Wurzeln mit echten Flöten- und Akkordeon-Sounds sowie dem Gesang in Landessprache nur allzu gerne zur Schau trägt.

Und das ist verdammt gut so! Denn Djevelsvart ist ein bunter Melodienreigen voller Leidenschaft, Gefühl und Abwechslungsreichtum geworden. Hier kann man gleichzeitig schwelgen, aber auch den Helden spielen. Auf der einen Seite stehen dabei heroische Rocksongs wie „Sundriven“ oder „Tåketanker“, auf der anderen einfühlsame Balladen wie „Kvilelaus“ und „Nymåne“. Hier lässt die Band auch Einflüsse aus dem Bereich Filmsoundtracks durchblinzeln, die Neu-Mitglied Geirmund Simonsen mit in die Band brachte. Das sorgt dafür, dass intimen Momenten ein nicht unangenehmer Bombastanteil eingeimpft wird. Besonders aufwühlend ist das beim ansonsten recht lockeren, unverzerrtem Rocksong „Trollbunden“ gelungen.

Ansonsten ist Djevelsvart vom Anfang bis zum Ende eine atmosphärische Scheibe geworden, bei der Glittertind ganz authentisch ihre Idee von norwegischer Musik, die ihrer ureigenen Kultur verpflichtet ist, ausleben. Denn auch textlich setzt man sich mit Themen aus der Heimat auseinander, die allerdings weit über die bei vielen Kollegen so übliche Wikinger-Lyrik hinaus reicht. Nicht selten wird es philosophisch. Dabei bleibt die Band allerdings stets angenehm bodenständig.

Um es kurz zu machen: Gutes, bisweilen ziemlich spannendes Album!

Mario Karl