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Wet Wet Wet

Step By Step – The Greatest Hits

Info Musikrichtung: Pop VÖ: 22.11.2013 (Mercury/Universal Music) Internet: http://www.wetwetwet.co.uk/ http://www.promo-team.de

Wet Wet Wet? Da war doch mal was? Ja richtig, vor ziemlich genau zwei Jahrzehnten hatten die vier Schotten ihren ganz großen Erfolg mit der Single „Love Is All Around“, die den Kinofilm „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ musikalisch untermalte und welcher damit nicht nur für die Band, sondern auch für Schauspieler Hugh Grant ein Glücksgriff und ein riesiger Erfolg wurde. Wet Wet Wet wird man daher – zumindest hierzulande - wohl auf immer und ewig zunächst mit diesem einen Song in Verbindung bringen, der übrigens gar nicht aus eigener Feder stammt, sondern ein Cover der Troggs ist.

Das nun erscheinende Step By Step – The Greatest Hits soll nun einen Gesamtüberblick über das Werk von Wet Wet Wet geben und zeigen, dass sowohl vor als auch nach „Love Is All Around“ (1994) gute und erfolgreiche Popmusik gemacht wurde. Mit Ausnahme jenes Stücks und des frühen Beatles-Covers „With A Little Help From My Friends“ aus dem Jahre 1988 stammt aber zumindest der ganze Rest der 20 Stücke dieser Werkschau aus eigener Feder, welche mit „Sweet Little Mystery“ (1987), „Julia Says“ (1995), „Goodnight Girl“ (1991/1994) und „Angel Eyes (Home And Away)“ (1987) auch eigene Kompositionen, die den Weg in die Charts fanden, bieten kann.

Irgendwie hat man Wet Wet Wet in den Neunzigern dann etwas aus den Augen verloren, da größere Hits fehlten, und 1999 löste sich die Band dann sogar vorübergehend auf. Seit 2005 ist man aber wieder gemeinsam unterwegs, hat mit Timeless (2007) aber auch erst wieder nur ein einziges weiteres Studioalbum veröffentlicht.

Leider ist Step By Step – The Greatest Hits beileibe nicht das erste Best-Of-Album der Band, da gab es schon einige andere vor und nach der Reunion; am bekanntesten und verbreitetsten dürfte wohl End of Part One: Their Greatest Hits (1993/1994) sein. Da seitdem erst vier neue Studioalben veröffentlicht wurden (eigentlich nicht viel für 20 Jahre), ist natürlich ein gewisser Teil deckungsgleich. Als zusätzlichen Kaufanreiz gibt es daher drei ganz neue Songs („Step By Step“, „Sad Kinda Love“, „Playin' Like A Kid“), doch das erscheint unterm Strich schon etwas dürftig nach sechs Jahren ohne neues Studio-Album, zumal die neuen Songs noch poppiger, steriler und noch sauberer produziert wirken als der Rest der Scheibe. Und nach 20 Wet Wet Wet-Songs geht es vielleicht manchem wie auf dem Jahrmarkt mit der Zuckerwatte: anfangs lecker, doch irgendwann zu süß...

Fazit: netter Versuch, Wet Wet Wet wieder ins Gespräch und in den Verkauf zu bringen, ohne dass viel Neues dabei herumkommt – für Kuschelrock-Fans aber wohl ein geeignetes Weihnachtsgeschenk in diesem Jahr!

Jürgen Weber