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Erasure

Snow Globe

Info Musikrichtung: Winter Pop VÖ: 08.11.2013 (Mute / GoodToGo) Gesamtspielzeit: 44:53 Internet: http://www.erasureinfo.de

Wer bei der Erinnerung an Erasure sofort abwinkt, weil dieser Elektro-Pop-Schrott ja gar keine „richtige“ Musik ist, braucht überhaupt nicht weiter zu lesen. Besser geworden ist in dieser Hinsicht bestimmt nichts. Aber auch wer den Elektro-Pop aufgrund der tollen Melodien und Refrains, die Andy Bell und Vince Clarke in ihren guten Tagen geliefert haben, billigend in Kauf genommen hat, wird nicht viel Freude an diesem Snow Globe haben. Und selbst den inneren Fankreis wird es einiges an Anstrengung kosten, sich diese Winter/Weihnachtsalbum schön zu hören.

Es wimmelt hier von harmlosem Synthiepop mit extrem künstlichem Drumbeat, Atari-Geklimper und langweiligen Schnarchern. Wenn das billige Klimpern bei „Blood on the Snow“ auch noch von eher nervendem Gesang begleitet wird, ergeben sich reine Minus-Nummern.

Wie rettet man das Album? Indem man es zur Single zurecht stutzt!
Man schnappt sich irgendeinen guten Zweck (Rettung des Regenwaldes, Hilfe für Orkanopfer oder – dem Cover angemessen – Rettung der rosa Zuckerstange), dem ein paar Krümel des erhofften Gewinns zufallen, und stellt „There’ll be no tomorrow“ ins Zentrum, ein Stück, das zwar meilenweit von den alten Zeiten entfernt ist, aber zumindest in der Lage sein könnte, ein paar Leute zum Tanzen zu motivieren.
Dann packt man das saisonale „Silent Night“ dazu, dessen unsterbliche Melodie unverwüstlich genug ist, um selbst diese Verwurstung zu überleben, das harmlose „Bells of Love (Isabelle's of Love)“ als b-Seite, an die sich niemand lange erinnern wird, und zu guter Letzt – damit es irgendeinen Grund gibt sich die nun vollständige Single zu zulegen – die Live-Version eines der großen Erasure-Hits.

Den Snow Globe, so wie er ist, braucht kein Mensch.

Norbert von Fransecky