····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Filthy Boy

Smile That Won't Go Down


Info

Musikrichtung: Indie Rock

VÖ: 1.11.2013

(Stranger Records Ltd.)

Gesamtspielzeit: 42:31

Internet:

http://www.filthyboy.co.uk/

http://strangerrecords.com/

http://oktoberpromotion.com/

Nach einer plötzlichen Verschiebung des Veröffentlichungstermins ist es nun da, das Debütalbum dieser Band aus dem Süden Londons.
Um schon – zur Orientierung – eine Schublade zu öffnen, steht auf dieser: Indie Rock.
Stolpernde Drums, flatternde Gitarre, mit einer in Richtung Bariton tendierenden Stimme, die nervös agiert, startet die Platte sehr unruhig.
Dabei bleibt es im Grunde genommen auch, gesanglich scheint Paraic Morrissey sich oft gehetzt zu fühlen, und auffällig ist, dass man wohl ein Hauptaugenmerk auf die manchmal gar in die Nähe zum Sprechgesang abgleitende Stimme gerichtet hat.
Dabei besitzt Morrissey meiner Meinung noch gar nicht das von ihm offensichtlich bemühte Charisma. Manchmal wirkt er wie ein unruhiger Nick Cave.

Die Kompositionen ähneln sich fast alle sehr, bislang habe ich keinen ‘Aufhänger‘ gefunden, der mich hätte fixieren können, mit anderen Worten – eine typische Single-Auskopplung fehlt.
Nun denn, Musik für die Charts ist es eh‘ nicht.
Doch dann, wenn das Tempo etwas zurück genommen wird, wie unter anderem bei Jimmy Jammies, dann öffnet sich für mich eine Tür, hier schaffen die Vier eine Atmosphäre, die sogar ein wenig von der Dramatik eines guten Doors-Songs spüren lässt.
Die Band agiert gut, sie ist dicht zusammen, man scheint gut eingespielt zu sein, das heißt, gute Ansätze sehe ich, die es auszubauen gilt.

Dem Promoexemplar liegen keine Texte bei, doch wenn man genau hinhört, kann man feststellen, dass diese von der Aussage sicher nicht nett sind und durchaus keine heile Welt beschreiben, geht es doch knallhart um betrogene Ehemänner, um perverse Voyeure, einen verwirrten Fan, der jemanden kidnapt und andere Anzüglichkeiten aus dem Reich sexueller und anderer Fantasien.
Oh Dear ist dann auch noch ein wenig anders, dieser gelangweilt wirkende und leicht nölige Gesang erinnert mich an in einigen Momenten an frühere Titel der Kinks.

Nun denn, die Band stammt aus Great Britain, warum soll sich das nicht auch widerspiegeln im Sound. Denn amerikanisch klingt er wirklich nicht unbedingt.
Wenn man konsequent arbeitet und die Besonderheiten gezielt herausarbeitet, speziell den Gesang und die interessante Gitarrenführung, dann könnte angesichts der im Kern guten Kompositionen noch gut nachgelegt werden. In der Heimat ist man bereits positiv auf sie eingestellt, warten wir es ab!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 In The Name Of
2 Naughty Corner
3 Waiting On The Doorstep
4 Jimmy Jammies
5 Charm Of The Dangerous Minx
6 When Everyone Cheers
7 Mental Conditions
8 Spiral Eyes
9 That Life
10 Biggest Fan Ever
11 Oh Dear

Besetzung

Paraic Morrissey (vocals)
Harry Weskin (guitars)
Michael Morrissey (bass)
Ed Bernez (drums)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger