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Burkhard Stangl

Unfinished. For William Turner – Painter

Info Musikrichtung: Installationsmusik / Jazzavantgarde VÖ: 14.10.2013 (Touch) Gesamtspielzeit: 53:18 Internet: http://stangl.klingt.org/

Burkhard Stangl ist ein 1960 geborener Jazz und Avantgarde Musiker der sich inzwischen auch auf dem Feld des Field Recordings und der Klanginstallation betätigt.
Er hat seit Anfang dr 90er Jahre einige Aufnahmenveröffentlicht, viele davon in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Künstlern.
Unfinished. For William Turner – Painter, sein neustes Werk, hat er inspiriert von einer Ausstellung der Malers JMW Turner aufgenommen.
Eröffnet wird mit dem dreiteiligem Unfinished“, welches über 33 Minuten lang ist.
Ein elektronisches Grundrauschen erklingt, darüber spielt Burkhard Stangl eine schwebende elektrische Giterre in den klarsten Tönen. Es wird jede Note sehr langsam und intensiv ausgespielt. Es mischen sich dann die Fierecordings, in diesem Falle Wasserrauschen und Stimmen spielender Kinder darunter. So entsteht eine wunderschöne Atmosphäre, die man sich gut als Untermalung für schöne Bilder vorstellen kann, aber auch wunderbar für das eigene Kopfkino benutzen kann.
Das Gitarrenspiel verändert sich nur marginal, Stangl versteht es jedoch, mit geringfügigen Veränderungen und der Vermischung mit den Fieldrecordings den Hörer aufmerksam zu halten. “Part Two – Waiting“ startet nach knapp 11 Minuten mit einem dunklen, dröhnenden aber angenehmen elektronischen Ton. Darüber wird ein langsamer Akkord auf der E-Gitarre gelegt. Es mischen sich Geräusche hinzu und es entsteht eine sehr melancholisch-morbide Soundlandschaft, die den Hörer gefangen nimmt. Erinnert mich ein wenig an die langen Instrumentalpassagen des letzten Kate Bush Albums.
Der dritte Teil “Longing“ beginnt dann so ca. in Minute 26. Dieser besteht zuächst nur aus knarzenden elektronischen Geräuschen und Fieldrecordings, bevor eine verprenkelte Gitarre einsetzt, die dann jedoch wieder Klänge des ersten Teils aufnimmt.
Unter Einsatz der aufgezählten Elemente kreiert er ein sehr entspannende und doch zu entdeckende halbe Stunde Musik und Sound zu einem Ganzen zu verknüpfen. Die Gitarrenakkorde erinnern mich hier manchmal an die späten Talk Talk bzw. an das erste und einzige Soloalbum Mark Hollies.

Auch die beiden weiteren Stücken warten mit einer sehr feinen Verknüpfung von organischer Musik und Elektronik sowie den Tapes und Sounds auf.

Burkhard Stangl ist ein sehr angenehmes Album an der Grenze zwischen Klangkunst und Avantgarde gelungen das bei jedem Hören neue Facetten eröffnet, sich aber ebenso zum Entspannen hervorragend eignet. Auch ist es ein perfektes Einsteigeralbum in die Welt der Sounds, Geräusche und Avantgarde.

Wolfgang Kabsch