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Gipsy Kings

Savor Flamenco

Info Musikrichtung: Flamenco-Pop VÖ: 18.10.2013 (Knitting Factory) Gesamtspielzeit: 42:28 Internet: http://www.gipsykings.com/ https://www.facebook.com/thegipsykings

Jose Reyes sang einst mit dem unvergleichlichem Manitas de Plata und gründete Los Reyes mit seinen noch jungen Söhnen. Nach seinem Tod taten sich die Reyes mit Mitgliedern der Familie Baliardos zusammen und schon waren die Gipsy Kings geboren.

Bamboleo, das wird man wohl ewig mit ihnen in Verbindung bringen, dieser Titel dürfte sich unwiderruflich in viele Gehörgänge eingebrannt haben, ob man ihn mag oder nicht. Das ist das Schicksal eines ’Sommerhits’, der erst auftauchte, nachdem die Band bereits viele Jahre zuvor international relativ unbemerkt Platten veröffentlichte.

Jedenfalls zündete ihre Popvariante des Flamenco, sicher gab es auch verschiedene Ansichten zu ihrer Musik. Sahen die einen eine Weiterentwicklung und Hochhalten der Tradition der Musik der Vorfahren, so wurden sie von anderen abgeurteilt als Anheizer für ein spezielles ’Ballermann-Publikum’. Wie auch immer es gesehen wird, in der Musik steckt das Feuer der Kalé-Roma, das Wilde und Elegante des Flamenco und ganz viel Lebensfreude.
Ja, aber was soll da jetzt noch kommen?
Wer Flamencomusik kennt und mag, wird mir zustimmen, dass die musikalischen Grenzen sicher relativ eng gesteckt sind in der Ausführung, sicher auch ein Problem für die Gipsy Kings.

Ihre Besonderheit war von Beginn an sicher ihr Auftritt als ’Gitarrenarmee’, so wurde dem Sound unglaublich viel Druck zuteil. Dazu noch dieser beherzte Gesang, für Einige ungeheuer mitreißend, für Andere vielleicht voller Hektik und Unruhe.
Nun haben sie beim Label Knitting Factory unterschreiben und dieses neue Album abgeliefert. Weiterhin wird das gleiche Muster gestrickt, also wieder Flamenco-Pop vom Feinsten. Zwischendurch gibt es auch zart schunkelnde Instrumentals wie Tiempo Del Sol, die etwas Ruhe bringen. Hier und bei einigen anderen Titeln fällt mir auf, dass offensichtlich ein wenig brasilianisches Flair Einzug gehalten hat, also doch ein wenig anders ist es geworden, gut so. Und dann gibt es noch Sueño, ein sehr melancholisch und ruhig gefärbtes Gesangsstück, hier noch als Extra zusammen mit dem Sänger Francis Cabrel als spezieller europäischer Bonustrack.

Übrigens, ich hätte gern noch einmal die eine oder andere Coverversion gehört, wie einst von Hotel California.

Wolfgang Giese