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Prospekt

The Colourless Sunrise

Info Musikrichtung: Progressive (?) Power Metal VÖ: 18.10.2013 (Sensory Records / Alive) Gesamtspielzeit: 65:49 Internet: http://www.facebook.com/prospektuk

Neben Withem veröffentlichten die Prog-Spezialisten von Sensory Records ein weiteres Debüt. Prospekt nennt sich die britische Band, die um die Aufmerksamkeit im Metallager buhlt. Dabei umgibt dieses Quartett dasselbe Problem wie die genannten Withem. Die Musik der Band ist äußerst gut und kompetent inszeniert, wirkt aber etwas beliebig, den offensichtlichen Vorbildern hinterher gehetzt und ganz und gar nicht progressiv.

Die Vorbilder: das sind in diesem Fall die allgegenwärtigen Dream Theater sowie Symphony X. An die New Yorker Pioniere erinnern vor allem die Gitarrenführung sowie das teils ausladende Songwriting. Werden Lieder etwas knackiger inszeniert, sind auch Micheal Romeo & Co. nicht allzu weit. Denn Prospekt haben einen eindeutigen Hang Richtung Power Metal. Die Rhythmen sind trotz ihrer Komplexität meist flott und ziemlich antreibend und generell glänzt der ganze Sound stark metallisch.

Hinzu kommen immer wieder kleinere atmosphärische Einlagen, bei denen sich der sonst mit seiner klaren und hellen Stimme glänzende Blake Richardson mit Keyboardeinlagen hervor tut. Das geschieht allerdings meist etwas dezenter und entfaltet vor allem bei der Ballade „Shutter Asylum“ und der epischen Abschlussnummer „Hunting Poseidon“ seine Wirkung.

Instrumental lassen sich Prospekt die Wurst nicht so schnell vom Brot ziehen. Vor allem nicht Lee Luland, der gekonnt den Gitarrenhelden mimt. Leider wirkt das auf die ganze Spielzeit gesehen etwas seelenlos und konstruiert, was man die die Songs an sich auch übertragen kann. So fällt noch mehr auf, dass der Band leider ein Händchen für eingängige Melodien fehlt, was auf Kosten der Nachvollziehbarkeit geht. Zusammenfassend eher ein Album für Fans spielerischer Handwerkskunst.

Mario Karl