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Anne-James Chaton/Andy Moor

Transfer

Info Musikrichtung: Electronica / Crossover / Anatgarde / Spoken Words VÖ: 1.05.2013 (Unsounds) Gesamtspielzeit: 45:11

Anne-James Chaton versteht sich als Dichter, der seine Werke mit elektronischen Sounds ummaalt. Zusammen mit The Ex Gitarist Andy Moor hat er eine Reihe Singles eingespielt und nun auch das Album Transfer.

Transfer gehört in die Kategorie Alben, welche man nach dem ersten Anhören erst einmal schnell wieder beiseite legt, was an der großen Wortgewalt liegt, die den Hörer fordert. Lässt man sich jedoch auf das Album ein, welches sich mit Flugzeugunglücken, dem Tod von Prinzessin Diana und abderen ähnlich gelagerten Morbiden Themen beschäftigt, kommt man in den Genuss eines Werkes aus Elektronik, Gitarren, Sprachkunst und einem unglaublichen Klangkosmos.
Dunkle Beats, wabernde Sounds und unglaublich vielfältig erdachte und arrangierte elektronische Sounds ergeben einen wuchtigen Hintergrund für die zumeist in französich vorgetragenen Texten. Die Gitarre wird mit ebenso starken Klängen zumeist untestützend, oder wie im wuchtigen “Not Guikty“ als punkig-episches Leadinstrument eingestzt. Dieser Song sticht aus dem Album ob seiner Erdigkeit heraus, im Grunde in simpler, dem Gothik der frühen Achtziger entlehnter Song, doch in einer solchen Klarheit produziert und mit den wuchtigen Sturm Geräuschen, die darum arrangiert sind einfach nur eine Wucht.

Stellenweise ist diese grandiose Mischung aus Elektronik und Gitarre mit Nine Inch Nails oder Anne Clark vergleichbar, doch in dieser Klarheit und Konseueten Umsetzung wohl einzigartig.
Der grandiose Umgang mit Sound und Sprache wird im morbiden “Princess in a car“ demonstriert: ein dumpf wummernder elektronischer Bass, darüber wabernde Geräusche. Die französische Stimme spricht in einem monotonen Klang, eine weibliche Stimme konterkariert dies in englischer Sprache. Die dann zum Einsatz kommende E-Gitarre ist einfach nur gespenstisch.

Aber man kann nur daran scheitern, diesen Sound beschreiben zu wollen, deshalb empfehle ich dieses Album allen Musikbegeisterten mit einem Ohr für neue, andere Klänge.
Ein gespenstiges, dunkles und doch klares Kopfkino der besonderen Sorte.

Wolfgang Kabsch