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Reviews

Gov't Mule

Shout!


Info

Musikrichtung: Blues/Jam-Rock

VÖ: 20.09.2013

(Provogue / Mascot Label Group / Rough Trade )

Gesamtspielzeit: 140:16

Internet:

http://www.mule.net

Shout! das neue Album von Gov't Mule ist nicht nur ein einfaches, sondern gleich ein doppeltes. Warum? Dazu kommen wird noch. Erstmal folgende Feststellung: So bunt wie hier bekam man Warren Haynes und seine drei Bandkollegen vielleicht noch nie zu hören. Fast denkt man, die vier Herren hätten mal ihre Bude aufgeräumt und sich ausführlich mit ihren Wurzeln auseinander gesetzt.

So gibt es auf Shout! nicht nur den üblichen Blues- und Southern-Rock mit zahlreichen Ausflügen zur Seite zu hören, sondern ein buntes Pottpourie an Sounds und Stilrichtungen zu hören. Die illustre Runde geht mit „World Boss“ gleich ziemlich fetzig los. Funkig angehauchter Hardrock, der mächtig groovt steht auf dem Programm. Noch weiter geht das an Led Zeppelin erinnernde „Done got wise“ und „Funny little tragedy“, bei dem The Clash Pate gestanden haben sollen (was man nicht unbedingt hört). Hier darf erstmals Keyboarder und Multiinstrumentalist Danny Louis an die Sologitarre. Generell greift der Herr öfter in die Saiten, was den Songs umso mehr Volumen verleiht, was zum Beispiel dem relativ modern wirkenden Bluesrocker „No Reward“ zu Gute kommt.

Den Blues verliert man bis zum Schluss nie ganz aus den Augen. Am meisten schlägt er natürlich wieder bei den typischen, unnachahmlichen Balladen „Captured“ und „Forsaken savior“ durch, die zeigen, dass es nicht immer ausgefallenes Songwriting braucht, um zu faszinieren. Gov't Mule ersetzen dieses immer wieder durch grandiose Musikalität, die vor Inspiration und Leidenschaft nur so strotzt. Mit dem anfangs loungig wirkenden „Bring on the music“, das sich hymnisch steigert und episch endet, setzte sich die Band gar selbst ein kleines Denkmal. Als angenehme Exoten gehen dafür der übliche Reggae „Scared to live“ und der kraftvoll dampfende Funk „Done got wise“, der einen geradewegs in die frühen 70er zurück beamt, durch.

Warum sich Gov't Mule sich bei dem Album manchmal etwas weiter aus dem Fenster lehnen, wird einem dann spätestens beim Einlegen der zweiten CD klar. Hier gibt es die Songs nämlich noch einmal im teils modifiziertem Gewand mit einer ganzen Horde Gastsängern zu hören. Hierunter tummeln viele prominente Namen, unter denen Glenn Hughes, Dr. John, Elvis Costello, Dave Matthews, Myles Kennedy und Steve Winwood nur die Spitze des Eisbergs sind. Manchmal meint man gerade, dass die Songs ihren Freunden regelrecht auf den Leib geschneidert wurden. Ein wirklich interessantes Erlebnis.

Dass Gov't Mule nach wie vor eine Ausnahmeerscheinung in der amerikanischen Blues-/Jam-Rock-Szene sind, beweisen sie mit Shout! wieder eindringlich. Als Doppelpaket nimmt das Album zudem eine Sonderstellung im Backkatalog der Band ein und gesellt sich bestens zum The Deep End-Doppelalbum, das eine ähnliche Gästeschar aufweist.



Mario Karl

Trackliste

CD1:
1. World Boss (5:24)
2. No Reward (4:54)
3. Whisper In Your Soul (5:11)
4. Captured (9:04)
5. Scared To Live (6:16)
6. Stoop So Low (8:23)
7. Forsaken Savior (6:18)
8. Done Got Wise (6:11)
9. When The World Gets Small (7:45)
10. Funny Little Tragedy (4:15)
11. Bring On The Music (11:05)

CD2 (Bonus):
1. World Boss (Ben Harper) (4:31)
2. Funny Little Tragedy (Elvis Costello) (4:11)
3. Stoop So Low (Dr. John) (10:00)
4. Captured (Jim James) (5:45)
5. Whisper In Your Soul (Grace Potter) (5:10)
6. Scared To Live (Toots Hibbert) (5:53)
7. No Reward (Glenn Hughes) (5:14)
8. Bring On The Music (Ty Taylor) (6:42)
9. Forsaken Savior (Dave Matthews) (5:18)
10. Done Got Wise (Myles Kennedy) (6:11)
11. When The World Gets Small (Steve Winwood) (6:35)

Besetzung

Warren Haynes (Gesang, Gitarre)
Matt Abts (Schlagzeug)
Danny Louis (Keyboards, Gitarre)
Jorgen Carlsson (Bass)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger