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Trombone Shorty

Say That To Say This

Info Musikrichtung: Rhythm & Blues / Funk VÖ: 6.9.2013 (Verve/Universal Music) Gesamtspielzeit: 35:28 Internet: http://tromboneshorty.com/ http://www.universal-music.de/home/alle-genres

Sein Instrument steckt im Namen, dabei heißt er eigentlich Troy Andrews.
Posaunisten kenne ich eher vom Jazz, und insofern bin ich auch etwas ’verwöhnt’, was die Bandbreite der Ausschöpfung von Möglichkeiten dieses Instruments betrifft.
Hierbei meine ich solche Musiker wie J. J. Johnson, Curtis Fuller oder den deutschen Meister der Posaune, Albert Mangelsdorff.

Außerhalb dieses Bereichs habe ich einst Gene ’Mighty Flea’ Conners kennen gelernt als einen Musiker, der Virtuosität und gute Laune unter den Hut von Blues und Rhythm & Blues brachte.
Dessen Musik ist wohl am ehesten mit dem vergleichbar, was sein junger Kollege seit 2002 auf Platten vorlegt, nur mit modernem Anstrich.
Für einen Titel gibt es eine sensationelle Reunion einer Band, die als Urgestein der Musikgeschichte von New Orleans gilt, The Meters, die zusammen mit Cyril Neville auf ihrem ersten Studiotitel seit 1977 bei Be My Lady zu hören sind.

Mit fettem satten Rockrhythmus und schneidenden Bläsersätzen startet die Platte kraftvoll, inklusive eines druckvollen Posaunensolos des Protagonisten. Das ist mehr Rock als Funk und R & B, eindeutig, und so geht es dann auch zunächst weiter, spätestens bis die Meters auf der Bildfläche erscheinen, hier ist er endlich, der elastische und elegante Groove, der auch die Seele anspricht.
Davon ist anschließend wieder weniger zu spüren, knallt uns der Schlagzeuger doch eher die volle Wucht um die Ohren und der Gitarrist unterstützt das mit kraftvollen Riffs.

Anstatt eleganten Souls geht es dann schon eher in die Richtung ‘P-Funk‘ à la Parliament, aber ohne deren kosmischem Spieltrieb und spielerischem Groove.
Eleganz findet sich dann doch auf einigen Songs, wie bei Sunrise oder noch ein wenig bei Dream On.
Unter diesem Gesichtspunkt, dass sehr druckvoll zur Sache gegangen wird, sicher eine ausdrucksvolle und mitreißende Scheibe, die mit Vieux Carre übrigens den für mich interessantesten Titel aufweist. Denn hier spüre ich das Besondere, auch im Zusammenspiel zwischen dem treibenden und swingenden Rhythmus mit dem schnurgeraden Bläserarrangement, innerhalb dessen sich das eine oder Solo sich seinen virtuosen Weg bahnt.

Wolfgang Giese