Reviews

Chimaira

Crown of Phantoms

Info Musikrichtung: Groove/Thrash Metal, NWOAHM VÖ: 09.08.2013 (Long Branch Records / SPV) Gesamtspielzeit: 47:55 Internet: http://www.chimaira.com https://www.facebook.com/chimaira

Und da war es nur noch einer... Nachdem auch die letzten langjährigen Bandmitglieder Rob Arnold und Matt DeVries die Band verließen, ist Sänger Mark Hunter so etwas wie der letzte Mohikaner von Chimaira. Und genauso stur, wie er die Band am Leben erhält, zieht der Mann auch das musikalische Geschehen weiter durch.

Crown of Phantoms ist typisch Chimaira - durch und durch. Diese sture Konsequenz ist genauso bewundernswert, wie auf Dauer auch etwas langweilig. Denn wirklich abwechslungsreich geht es auf dem Album nicht zu. Seinen extrem groovigen und beständig bis zum Anschlag aggressiven Thrash Metal zieht man erbarmungslos vom Anfang bis zum Ende durch. Zwar bricht man mit dem zackigen Brett „Spineless“ oder dem abschließenden „New Apocalypse“ etwas aus dem extrem schweren Midtempo aus und man erzeugt zwischendurch auch mal etwas Atmosphäre („Wrapped in violence“, das Instrumental „The Transmigration“). Doch am Ende ist vieles etwas ähnlich und akzentefrei - egal ob es die aggressiven Gesangslinien oder das beständig derbe bollernde Riffing sind.

Trotzdem muss man Chimaira eingestehen, dass es einen schon beeindruckt, wie sie einem mit der beständigen Wucht die Frisur nach hinten föhnen. Wie man technisch einwandfreies Geballer erzeugt, hat die Band nach wie vor wie nur wenige drauf. Nur fehlt es den Songs mal wieder etwas an Seele und den richtigen Widerhaken. Echte Hits wie zum Beispiel der Opener „The Machine“ fehlen leider. Fans dürften trotzdem jubilieren. Alle anderen lassen die Band mal wieder links liegen. Ein Problem das Chimaira trotz Vorreiterrolle im überfischten Modern Metal-Teich weiter verfolgen dürfte.

Mario Karl