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Mulatu Astatke

Sketches of Ethopia

Info Musikrichtung: Ethio-Jazz VÖ: 16.08.2013 (Jazzvillage / Harmonia Mundi) Gesamtspielzeit: 52:25 Internet: http://www.ethiojazz.com/ http://www.jazzvillagemusic.com http://www.nuzzcom.com

Sketches of Ethopia nennt sich das neue Album von Mulatu Astatke, dem Musiker, den man als Vater des 'Ethio-Jazz' bezeichnet und das schon seit Mitte der 1960er Jahre. Auch wenn er mit Größen wie Duke Ellington gespielt hat oder im Soundtrack von Jim Jarmusch's Film Broken Flowers (2005) auftaucht, ist er doch eher ein Geheimtipp, der es aber in sich hat.

Für Sketches of Ethopia hat sich der Vibraphon- und Piano-Virtuose mit der englischen Formation Step Ahead zusammengetan um dieses musikalische Gebräu namens 'Ethio-Jazz' anzurühren. Was im ersten Höreindruck vielleicht etwas chaotisch anmutet, entwickelt sich nach und nach zu einem absoluten Highlight des weltmusikalisch orientierten Jazz, dass es eine wahre Freude ist. Hier trifft afrikanisch und lateinamerikanischer Groove auf uralte traditionelle Melodien, die von den Musikern fast schon zelebriert werden. Dabei ist zwar ohne Zweifel Mulatu Astatke der Star, doch das Kollektiv der beteiligten Musiker ist nicht in der Rolle einer Begleitband gefangen, sondern darf nach Lust und Laune solieren. Dabei zeigen zum Beispiel James Arben und Byron Wallen, dass sie ganz in der Musik aufgehen können. Und auch die Gäste wie Yohanes Afwork, Messale Asmamow oder Indris Hassun machen deutlich, dass sie die Musik bereichern. So wird die im ersten Höreindruck etwas sperrige Musik plötzlich zu einem Konglomerat feinster Ideen in gut ausgeklügelten Arrangements.

Mulatu Astatke zeigt, dass man auch mit 70 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehören muss. Sketches of Ethopia sollte mehr als ein Geheimtipp sein. Unbedingt zugreifen!

Ingo Andruschkewitsch