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killer_kipper
Info
Musikrichtung:
Improvisationsmusik / Elektronische Avantgarde
VÖ: 15.04.2013 (Cave / Metamkine) Gesamtspielzeit: 26:58 Internet: http://moeslang.com/ |
Norbert Möslang gebürtiger Schweizer, hat Klavier erlernt und sich weitere Instrumente, in erster Linie das Sopransaxophon sowie die Kontrabassklarinette autodiaktisch erlernt. Sein großes Interesse gilt der elektronischen Klangerzeugung. Hier arbeitet er zuvorderst mit manipulierten Hausgeräten, denen er seltsame Klänge entlockt. Auf seinem Weg durch die Musik und Klangkunst hat der inzwischen 61 jährige mit Künstlern wie Jim O'Rourke, Otomo Yoshihide, Keith Rowe, Carlos Zingaro, Irène Schweizer und Jason Kahn zusammen gearbeitet.
Nun erscheint sein neues Werk in Form einer Mini LP mit 2 etwas über 13 Minuten langen Tracks.
Die erste Seite des Vinyls bietet einen sehr düsteren, aber klaren Soundscape, dominiert von dunklen, unterschwelligen elektronischen Basswellen über denen sich die elektronischen Sounds legen. Diese entwickeln sich langsam von leisen Begleitsounds zu einem geordnetem, aufkratzenden Chaos. Die pfeifenden und surrenden elektronischen Geräusche kreisen und erzeugen so ein bedrohlich finstere Atmosphäre. Drastisch unterbrochen geht es in den 2. Teil über, der zunächst den Faden direkt weiter spinnt und die Geräuschwelt nahe ans Bersten drückt. Nachh ca. 3 Minuten verlangsamt sich dann der eingangs erwähnte stetig wiederholte elektronische Basssound, nur um den nun kakophonisch werdeden Geräuschen mehr Raum zu geben. Dann löst sich der Basssound auf und geht in stetes Pochen über, die Geräusche scheinen zu zerfallen, schwellen aber immer wieder an. Aus dem dröhnenden Bass wird eine klare Rhythmik, auch die Geräusche beginnen rhythmisch zu werden doch verhallen in einen unwirklichen Sound. Über dem treibenden Beat des immer gleich pochenden Bassgeräusches enwickelt sich eine fast gewalttätige Kakophonie. Dann schwillt der Bass an und hebt ab wie die Sounds von UFO´s aus alten Sience Fiction Filmen. Der Hörer darf sich zum Ende hin an einem dumpfen Brummen der Elektronik umlagert mit psychedelisch wirkenden Sounds entspannen, doch immer mit der Ahnung das der Alptraum von vorn beginnt.
Diese Geräusch Scheibe ist eine seltsame, besondere Entdeckung. Sie schafft eine dichte, bedrohlich und Filmmusikartige Atmosphäre und entbehrt dank des Basses auch nicht einer gewissen Hörbarkeit.
Alpträume sind beim Genuss dieser Scheibe zur falschen Zeit vorprogrammiert, ein Hören über Kopfhörer ein Muss.
Für Musikinterssierte, die mal in die abseitigen Welten der Klangerzeugung einsteigen wollen trotz der sehr fordernden Kölänge ein vielleicht geeignetes Einstiegswerk.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Untitled 1 | 13:38 |
2 | Untitled 2 | 13:20 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |