Reviews
Violet
Info
Musikrichtung:
Gothic Rock
VÖ: 25.10.2004 (RepoRecords) Gesamtspielzeit: 46:14 Internet: http://www.nothingandnowhere.com |
The Birthday Massacre?! Alleine schon aufgrund dieses recht ungewöhnlichen Namens wird man schnell hellhörig. Bei TBM handelt es sich um eine Band, die 1999 in Toronto unter dem Namen Imagica (der Name musste 2001 aus rechtlichen Gründen aufgegeben werden) gegründet wurde und sich seitdem mit Auftritten in kleineren Clubs eine feste Fangemeinde erspielen konnte. Genau so ungewöhnlich wie der Name selbst, der übrigens in Anlehnung ihres Songs Happy Birthday entstand, klingt auch die Musik der Fünf. Lieblich und dunkel zugleich klingen die stark an den 80er Jahre Dark Wave Sound erinnernden Stücke, die insbesondere durch die teilweise dunkle und dann wiederum verspielt eingesetzte Stimme der Fronfrau Chibi ihre einzigartige Note bekommen. Nach der ersten Platte Nothing And Nowhere erschien vor kurzem die zweite EP, die den Titel Violet trägt, bereits in Kanada. Nachdem sich nun mit RepoRecords ein Label in Europa fand, wird die um vier weitere Stücke von der Nothing And Nowhere erweiterte EP Violet als Longplayer ab dem 25.10. auch bei uns erhältlich sein.
Der nach dem Prolog erste erklingende Song "Lovers End" ist für das ganze Album bezeichnend. Wie bereits erwähnt, prägt das ständige Spiel zwischen den eher mädchenhaft-unschuldigen und den dunklen, unheimlichen Klängen von Chibis Stimme kombiniert mit den typischen Keyboard-Sounds der 80er Jahre die Musik dieser Band. Allerdings sollte man bei der Platte nicht von durchgehend depressiven, bedrückenden Klängen ausgehen, denn trotz der dunklen Elementen, wirkt die Musik von TBM bizarr, unheimlich und erheiternd zugleich. Sowohl durchgehend ohrwurmlastige Stücke wie "Violet" als auch stimmungsschwankende Tracks wie "Blue" geben dem Hörer das Gefühl, sich in eine Märchenwelt voller skuriler Kreaturen zu begeben. Man stelle sich einfach die beiden Fantasy-Filme Die Unendliche Geschichte und Legende kombiniert in musikalischer Form vor. Wie der Name der Band passen auch die Texte zu der beschriebenen Akustik der Platte, auf der sich fünf Musiker hauptsächlich mit Dramen und gesellschaftskritische Äußerungen in Bezug auf die "normale", intolerante Welt befassen.
Ich muss gestehen: An dieser Platte wirklich nichts gefunden zu haben, was mir nicht gefällt. Man fühlt sich durchgehend in eine Traumwelt gezogen, aus der man nie wieder raus möchte. Ob TBM auf dem Markt allerdings bestehen können, ist wiederum eine andere Frage, die ich selbst nicht wirklich beantworten kann. Schließlich handelt es sich hier um ein Projekt, welches mir in dieser Form vorher nie bekannt war. Da kann man nur hoffen, dass die Musik die Massen anspricht. Diese Band hätte es wirklich verdient!
Niko Alexopoulos
Trackliste
1 | Prologue | 0:38 |
2 | Lovers End | 4:14 |
3 | Happy Birthday | 3:39 |
4 | Horror Show | 4:06 |
5 | Violet | 3:36 |
6 | Red | 1:11 |
7 | Play Dead | 4:36 |
8 | Blue | 4:30 |
9 | Video Kid | 4:34 |
10 | The Dream | 3:51 |
11 | Black | 1:29 |
12 | Holiday | 5:14 |
13 | Nevermind | 4:36 |
Besetzung
M. Falcore - Lead Guitar
Rainbow - Seq / guitar
Aslan - Bass
Rhim - Drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |