Reviews
Me Moan
Info
Musikrichtung:
Alternative Americana / Wave Rock / Alternative Rock / Singer / Songwriter
VÖ: 12.07.2013 (Sub Pop / Cargo) Gesamtspielzeit: 43:36 Internet: http://www. daughngibson.com |
Daughn Gibson aus Pensnsylvania ist ein 32 jähriger Songwriter, der mit Me Moan sein zweites Album nach dem 2010 veröffentlichtem und von der Presse hoch gelobten Debüt All Hell vorlegt.
Und dieses Album hinterlässt mich ein wenig irritiert. Die Songs von Daughn Gibson vermegen eine große Portion Anericana mit Alternative Rock, aber auch mit Waveklängen, poppigen Sounds, Rock und düsteren Balladen. Seine Stimme, die eine Mischung aus Elvis und Johnny Cash, aber auch einer gehörigen Prise Nick Cave und sogar Andrew Eldritsch.darstellt, gibt der insgesamt auf eher Moll gestimmten Songs einen düsteren, erhabenen Touch.
Doch sind die Songs nicht so hoffnungslos düster wie viele Cave Werke, im Gegenteil: “The Sound of Law“ eröffnet mit einenm schwungvollen Americana Rocker wie die besten Stücke von and Also The Trees zu deren Americana Phase. “Phanto Rider“ ist richtig poppig, ein fluffiger, doch strammer Rhythmus, darüber eine entspannte Gitarre und leicht psychedelisch wirkende, aber poppige Keyboard Sound und Melodien. “Mad Ocean“ c´beginnt mit experimentellen Elecronics, die den Rhythmus einleiten und durch Gesangsamples zum Grundthema, bestehend aus einem Dudelsack ähnlichem Sound (da keiner gelistet ist wohl gesampelt), Gitarre und unheimlichen Sounds führt. Der Song an sich ist treibend und auch der Gesang eher hell und euphorisch, doch die Atmosphäre sehr gegenteilig. Ein sehr interessanter Song aus dem man immer Neues heraushören kann.
In die Waveecke geht es dann mit dem getragenen “The Pisgee Net“, langsamer Bass und Schlagzeug Beat, eine weinende Pedal Steel, wenige, klare Elemente tragen zu einem herrlichen Song bei. Eine kleine Sampelorgie bietet das Intro von “You don´t fade“ . Man meint nun gleich einen Depeche Mode Song zu bekommen, und so weit weg von den Songs dieser Band in den Endneunziegern ist das auch gar nicht, nur setzt natürlich das Rockinstrumentarium stärker ein und die Elektronik bildet den passenden Rahmen.
Die zerbrechliche Ballade “Franco“ setzt dann auf zu altbekannte Klänge, wenn sie auch sehr effektvoll eingesetzt werden. Ein Streicher Intro, dann nur die verlorene Gitarrensequenz. Danach wird es dann ein wenig schmalzig und geht Richtung Stadionballade. Ein an und für sich sehr fein arrangiertes Stück, doch irgendwie meint man das schon X-Mal gehört zu haben und das gefällt mal, mal eben nicht. Das selbe trifft dann auch auf den nächsten Song zu. “You won´t climb“ ist dann doch sehr überproduziert und spätestens im Refrain nah an der Kitschgrenze.
“The Right Signs“ wandert dann in die elektronische Dark wave Ecke und wirkt zunächst mal wie ein Fremdkörper. Ins Album eingepasst wird dieses schräge Stück aus Elektronik und rappelnden Perkussionen zunächst nur durch die markante Stimme. Dies ändert sich dann im Refrain, der ein wenig nach einer Ballade der Sisters of Mercy klingt. So endet der experimentell gestartete Song als trockener Rocker mit klarer Countrygitarre. Und der Countryrock wird in “Kissing on the Blacktop“ fortgesetzt, ist dies doch ein reinrassiger, swingender Countryrock mit knalligen Gitarren. Hier könnte ein Neil Young (außer der Stimme) einer seiner Countrysongs darbieten. Hierauf folgt dann auch sogleich die passende Ballade aus dem selben Genre mit einer weinenden Pedal Steel Namens “All my days“. Mit “Into the Sea“ klingt das Album dann mit einer beschwingten Ballade, die weiter im Americana verhaftet ist, nun aber doch wesentlich poppiger aus.
Warum habe ich nun bei der zumeist doch euphorisch-positiven Besprechung der einzelnen Songs gesagt, das es mich irritiert hinterlässt. Nun, zum einen ist es der Stilmix, der mich eben nicht bei jedem Hören packt. Zum Zweiten ist es der Gesang, der einerseits wirklich ein großer Pluspunkt ist, aber auf der anderen Seite kaum Nuancen besitzt und somit über Albumlänge wahlweise zu nerven beginnt oder einfach dafür sorgt, das man nicht mehr hinhört. Dieses Album enthält tolle Songs, auch ein paar schwächere, aber im großen und ganzen wirklich keinen Totalausfall. Wichtig ist tatsächlich, das man das Album bzw. seine Songs laut, möglichst über Kopfhörer hört. Ein weiteres ist, das dieses Werk wirklich nicht nur einmal die Kitschgrenze berührt, und das gefällt nicht immer. Leise und über ganze Albumlänge gehört kann dieses Album schnell zu Fahrstuhlmusik verkommen, was im am Ende jedoch nicht gerecht würde.
Intrumental gesehen sind hier Könner auf hohem Niveau am Werk. Die Songs sind im Grunde einfach und leben von den zumeist interessanten Aranagemants. Es fehlt ein Höhepunkt und auch mal Ecken und Kanten. Doch schlecht ist es allemal nicht, was hier über knapp 50 Minuten geboten wird.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | The Sound of law | 2:56 |
2 | Phantom Rider | 4:23 |
3 | Mad Ocean | 3:35 |
4 | The Pisgee Nest | 4:08 |
5 | You don´t face | 3:23 |
6 | Franco | 5:06 |
7 | Won´t you climb | 3:49 |
8 | The right signs | 3:56 |
9 | Kissin on the blacktop | 3:45 |
10 | All my days off | 3:54 |
11 | Into the sea | 4:41 |
Besetzung
Melissa Bach: Cello
Nick Broste: Trombone
Justin Brown: Pedal Steel
Jim Ellington: Elektrische, Akustische, Bariton und Nylon String Gitarre
John Baizley: Elektrische, Akustische Gitarre
Matt Franco: Elektrische Gitarre
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |